Für das Fussball-Länderspiel zwischen Österreich und der Schweiz am Dienstagabend in Wien gehen die Sicherheitsverantwortlichen nicht von einer Terror-Bedrohung aus. Dennoch werden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
«Wir wollen nichts verharmlosen und beschönigen», sagte Bernhard Neuhold, Direktor für Finanzen und Organisation des Österreichischen Fussballbundes (ÖFB). Man dürfe aber auch nichts dramatisieren. Es könne jederzeit auch in Wien etwas passieren, man wisse aber, dass Österreich nicht unbedingt Ziel Nummer eins sei. «Es war niemals Thema, das Länderspiel eventuell abzusagen.»
Thomas Keiblinger, Sprecher der Wiener Polizei, sagte der Nachrichtenagentur APA, dass es für das Spiel «keine konkrete Gefährdungslage» gebe. Am Montag gab es ein gemeinsames Sicherheitsmeeting mit Vertretern der Landespolizeidirektion Wien, der Verfassungsschützer von Bund und Land, den privaten Sicherheitsdienstleistern und mit Sicherheitsverantwortlichen von Schweizer Seite. Dabei wurden laut Neuhold zwei Massnahmenpakete beschlossen: symbolisch und operativ.
Trauerflor ...
Beim Spiel selbst werden die beiden Mannschaften und das Schiedsrichterteam mit Trauerflor auflaufen, dazu wird es im Gedenken an die Opfer der Pariser Anschläge eine Schweigeminute geben. Auf den sonst üblichen Radetzkymarsch vor Spielbeginn wird verzichtet.
Zu den eigentlichen Sicherheitsfragen wurde ein Zehn-Punkte-Programm beschlossen. So wird das Stadion nach den Abschlusstrainings mit Hundeführern abgeriegelt und überwacht. Zusatzpatrouillen sollen verhindern, dass sich Unbefugte Zutritt verschaffen. Beim Sicherheitsdienst wird es zusätzliche Zuverlässigkeitsprüfungen geben.
... und Schnüffelhunde
Die Zutrittskontrollen werden verstärkt. Neuhold ersuchte in diesem Zusammenhang die Fans - bislang wurden rund 25'000 Ticket verkauft –, früher zum Stadion zu kommen und sich in mehr Geduld zu üben. Keiblinger sagte, dass auch die Polizei verstärkt in diese Kontrollen eingebunden sein wird und im Falle von Funden – zum Beispiel Pyrotechnika – den Fall übernehmen werde.
Neuhold betonte, dass die scharfen Kontrollen während der gesamten Spieldauer beibehalten werden. «In Paris wollte einer der Attentäter 15 Minuten nach Spielbeginn ins Stadion gelangen, weil die Kontrollen dann vermeintlich nicht mehr so intensiv sind.»
Abgesehen davon werden Metalldetektoren und Sprengstoffhunde zum Einsatz gelangen, ausserdem gibt es Polizeieskorten für Schiedsrichter und Mannschaften. Der ÖFB-Organisationschef sagte, diese Massnahmen gäbe es grossteils sonst auch, jetzt aber «noch ein bisschen zusätzlich».
(sda/apa)