SP-Politiker als Profiteure: Bern vermietet Stadt-Wohnungen zu günstig
Zwei der fünf beanstandeten Wohnungen befinden sich offenbar im Bondeli-Haus in unmittelbarer Nähe des Bundeshauses, wie die NZZ am Mittwoch berichtet.
Bei den Bewohnern handle es sich einerseits um den ehemaligen SP-Nationalrat Peter Vollmer mit seiner Ehefrau Gisela, die für die SP im Stadtparlament sitzt. Deren Wohnsituation sieht laut Mietdossier, die die NZZ eingesehen hat, wie folgt aus:
- 5-Zimmer-Wohnung auf 188 Quadratmetern
- Monatsmiete: 2188 Franken
- Nebenkosten: 418 Franken
- Neue Küche: eingebaut 2012 für 64'000 Franken
Gisela Vollmer wollte sich laut der Zeitung nicht zur Miete äussern, weil sie in den Ferien weile und keine Akteneinsicht habe.
Der Bewohner einer zweiten Wohnung im Bondeli-Haus ist der ehemalige Regierungsstatthalter und SP-Politiker Sebastian Bentz. Seine Situation:
- 6-Zimmer-Wohnung auf 218 Quadratmetern
- Monatsmiete: 2375 Franken
- Nebenkosten: 572 Franken
Bentz ist sich laut der Zeitung bewusst, dass sein Mietzins nicht mehr dem Marktwert entspricht. Er betont aber auch, dass sich die Wohnung seit 30 Jahren praktisch im selben Zustand befinde.
Zu den Gründen für die niedrigen Mieten nannte der Gemeinderat die restriktiven Vorgaben des Mietrechts. Anpassungen an die Orts- und Quartierüblichkeit seien bei bestehenden Mietverhältnissen nur in seltenen Fällen durchsetzbar.
Anfang 2014 waren in Zürich die CVP-Nationalrätin Kathy Riklin und der grüne Nationalrat Daniel Vischer unter Druck geraten, weil sie in städtischen Wohnungen zu günstigen Konditionen wohnten. (kad)
