Seit rund zehn Monaten bangt die Familie von Alan Henning um das Leben des 47-jährigen Briten. Nun startet sie einen neuen Anlauf, an das Mitleid der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu appellieren. Die Ehefrau der britischen Geisel hat die Entführer eindrücklich um die Freilassung ihres Mannes gebeten. Ihr Gatte sei ein «friedlicher, selbstloser» Mensch, und nur gewesen, um bedürftigen Menschen zu helfen, hiess es in der am frühen Sonntagmorgen vom britischen Aussenministerium veröffentlichten Bitte der Ehefrau. in Syrien
Alan Henning hatte nach ihren Angaben seinen Job als Taxifahrer aufgegeben, um an einem Hilfskonvoi für die Not leidende Bevölkerung in Syrien teilzunehmen. Im Dezember 2013 wurde er nahe der Stadt Aleppo gekidnappt. Nach Angaben aus seinem persönlichen Umfeld war es bereits mindestens sein zweiter Trip in das umkämpfte Gebiet gewesen. «Er ist aus reiner Nächstenliebe dorthin gereist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sein Tod irgendeinem Zweck dienen würde», heisst es in der Mitteilung weiter.
Auf frühere Appelle an die Entführer habe sie keine Antwort erhalten, so die Ehefrau. «Ich bete, dass die Menschen, die Alan festhalten, auf meine Botschaften antworten und mit mir in Kontakt treten, bevor es zu spät ist.» Für die Freilassung des 47-Jährigen hatten sich unlängst auch zwei Imame in Grossbritannien eingesetzt.
Die Terrormiliz hatte in einem Video, das die Ermordung der britischen Geisel David Haines zeigt, auch mit der Tötung des britischen Taxifahrers gedroht. Am Ende des grausamen Clips war Henning kurz zu sehen gewesen. Die Dschihadisten haben bereits zwei US-Journalisten enthauptet.
Zudem wurde zuletzt bekannt, dass die Terrorgruppe offenbar weitere Anschläge in Europa geplant hatte. Wie niederländische Medien berichten, soll unter anderem die EU-Kommission in Brüssel auf der Liste der Angreifer gestanden haben. Offenbar konnten jedoch die lokalen Sicherheitsbehörden rechtzeitig einschreiten.