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Pakistan

Tausende fordern: «Tod den Terroristen»

Drei Tage wird getrauert.
Drei Tage wird getrauert.Bild: EPA/KEYSTONE
Staatstrauer in Pakistan

Tausende fordern: «Tod den Terroristen»

21.12.2014, 13:0721.12.2014, 16:58
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Nach dem blutigen Taliban-Angriff auf eine Schule im pakistanischen Peshawar haben tausende Menschen am Anschlagsort der Opfer gedacht. Männer, Frauen und Kinder aus Peshawar und anderen Städten legten am Sonntag Blumen nieder und zündeten Kerzen an.

Sie forderten zudem ein hartes Vorgehen der Armee gegen die radikalen Islamisten. «Tod den Terroristen», «Lang lebe die pakistanische Armee», «Taliban sind Wilde», riefen die Trauernden an der Schule in Peshawar, wo die Taliban am Dienstag 149 Menschen getötet hatten, die meisten davon Kinder.

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Taliban-Attacke Pakistan
Ein verletzter Schüler wird von einem Soldaten gestützt. Die Taliban-Attacke forderte bislang drei Tote und Dutzende Verletzte.
quelle: ap/ap / mohammad sajjad
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«Was für ein Mensch kann ein Kind töten?», fragte Anwohner Imdad Hussain. «Erst griffen sie Moscheen an, dann Märkte und jetzt auch Schulen», sagte eine andere Trauernde. «Wir werden es nicht zulassen, dass unsere Kinder getötet werden», versicherte sie. Eine weitere Frau forderte die öffentliche Hinrichtung der Attentäter.

Blumen und Kerzen für die getöteten Kinder.
Blumen und Kerzen für die getöteten Kinder.Bild: K.M. Chaudary/AP/KEYSTONE

Offensive gegen Taliban-Kämpfer

Nach dem Angriff der Taliban auf die von der Armee geführte Schule in Peshawar hatten Regierung und Militär angekündigt, den Kampf gegen die Islamisten zu verstärken. Armeechef Raheel Sharif erklärte, der Angriff habe die Entschlossenheit der Streitkräfte noch verstärkt, die Aufständischen «endgültig zu eliminieren».

Bei Gefechten der Armee und einem US-Drohnenangriff wurden in den Stammesgebieten im Nordwesten des Landes am Samstag mindestens zwölf Taliban-Kämpfer getötet.

Bei einer Razzia in der Stadt Shabqadar etwa 30 Kilometer nördlich von Peshawar wurden am Samstag nach offiziellen Angaben zwei Extremisten getötet. Bei Schusswechseln starben dort demnach auch ein Polizist und ein paramilitärischer Kämpfer.

Fünf weitere Aufständische wurden nach Behördenangaben in der Stadt Matni rund 15 Kilometer südlich von Peshawar getötet. Beim Angriff einer US-Drohne in der Region Nord-Waziristan starben demnach mindestens fünf Taliban-Kämpfer.

Proteste gegen das Schulmassaker.
Proteste gegen das Schulmassaker.Bild: EPA/KEYSTONE

Höchste Alarmstufe

Als Folge des Anschlags in Peshawar wurden auch die landesweiten Sicherheitsvorkehrungen massiv verschärft. Am Samstag wurde an allen Flughäfen des Landes die höchste Alarmstufe ausgerufen. An Gefängnissen, in denen Extremisten einsitzen, wurden Soldaten postiert. Mehrere Bildungseinrichtungen, darunter die renommierte Quaid-e-Azam-Universität in der Hauptstadt Islamabad, wurden bis auf Weiteres geschlossen.

Als Reaktion auf den Taliban-Angriff auf die Schule hatte Ministerpräsident Nawaz Sharif zudem das Moratorium für die Todesstrafe aufgehoben. Zwei wegen Terroranschlägen verurteilte Extremisten wurden daraufhin am Freitag hingerichtet. Für die kommenden Tage wurden bis zu zehn weitere Hinrichtungen angekündigt.

Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft.
Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft.Bild: RAHAT DAR/EPA/KEYSTONE

«Zynische Reaktion»

Scharfe Kritik daran kam von Menschenrechtsorganisationen. Human Rights Watch erklärte, es handle sich um «eine feige politisierte Reaktion auf die Morde von Peshawar» und forderte die Aussetzung aller geplanten Exekutionen. Amnesty International nannte die Hinrichtungen eine «zynische Reaktion».

Die Rebellenbewegung Tehreek-e-Taliban Pakistan hatte sich zu dem Anschlag auf die Schule bekannt und diesen als Vergeltung für die Militäroffensive in den Stammesgebieten bezeichnet. Nach offiziellen Angaben wurden bei den Armeeeinsätzen gegen die Aufständischen in den Stammesbezirken im Nordwesten Pakistans bislang mehr als 1700 Aufständische und etwa 130 Soldaten getötet. Menschenrechtsaktivisten werfen dem Militär aber vor, eine zu hohe Zahl getöteter Aufständischer anzugeben und Opfer in der Zivilbevölkerung zu verschweigen. (pru/sda/afp)

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