Kämpfer des Islamischen Staates (IS) stehen kurz vor der Einnahme der nordsyrischen Grenzstadt Ain al-arab (kurdisch: Kobane). Laut unbestätigten Berichten sind von der türkischen Grenze aus Mörsereinschläge zu sehen, immer wieder wird Ain al-Arab von Panzergranatenexplosionen erschüttert, Rauchsäulen steigen auf. Zwischen den Dschihadisten und der Stadt seien weniger als zwei Kilometer freies Feld, so Beobachter.
Mortars hitting edge of Kobane this morning. Sources in town say remaining civilians are mostly safe in basements. pic.twitter.com/utNdWP1msW
— Paul Adams (@BBCPaulAdams) 1. Oktober 2014
Die USA und arabische Verbündete flogen heute Angriffe gegen Stellungen des IS nahe der umkämpften Stadt. Nach Angaben oppositioneller Gruppierungen in Syrien wurden dabei mehrere IS-Kämpfer getötet, zudem wurde ein Panzer des IS zerstört. Es scheint aber, dass die Luftschläge nicht die erhoffte Wirkung gezeitigt hätten.
Aus Umgebung #Kobane keine guten Nachrichten. Milizen sind erneut vorgerückt. #ISIS steht weiter vor Erstürmung der Stadt. . #Türkei #Syrien
— Dirk Emmerich (@DEmmerich) 1. Oktober 2014
Derweil leistete sich die irakische Luftwaffe einen herben Schnitzer. Anstatt Waffen, Munition und Lebensmittel wie geplant an eingekesselte irakische Soldaten zu liefern, warfen Piloten der Luftwaffe die Hilfslieferungen über IS-Gebiet ab. Ein General der irakischen Luftwaffe bestätigte den Fehler gegenüber NCB. Die Piloten seien jung und unerfahren, so der Offizier, der ungenannt bleiben wollte.
Weiter wird gemeldet, dass Kämpfer der Islamisten unbehelligt die türkische Grenze überqueren können. Bislang nicht verifizierte Videos kursieren im Netz, die IS-Milizen am Mittwoch bei der Grenzüberquerung zeigen sollen.
Vor laufender Kamera überqueren IS-Kämpfer türkische Grenze Richtung Syrien http://t.co/WRH8fcMpsN v @imc_televizyonu http://t.co/GNk1638Syx
— elmas topcu (@TopcuElmas) 1. Oktober 2014
Gemäss Reuters sollen westlich von Kobane 10 Personen enthauptet worden sein, darunter drei Frauen. Die Nachrichtenagentur zitiert dabei den Sprecher der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, einer oppositionellen syrischen Gruppierung. Bei den Opfern handelt es sich um fünf Kämpfer der kurdischen Syrien-Miliz YPG sowie um vier Mitglieder syrischer Rebellengruppen. Zudem wurde ein kurdischer Zivilist enthauptet. (wst)