Ein junger Kasache, der den Attentätern auf den Boston-Marathon geholfen haben soll, ist wegen Behinderung der Justiz schuldig gesprochen worden. Für die Geschworenen in Boston ist erwiesen, dass Dias Kadyrbajew den Anschlag der Brüder Tamerlan und Dschochar Zarnajew gezielt unterstützt und gedeckt hat. Das Strafmass soll am 18. November verkündet werden, ihm drohen bis zu sieben Jahren Haft. Der Prozess gegen den 20-jährigen Kadyrbajew soll im September beginnen. Er selbst hat sich für nicht schuldig erklärt.
Der Prozess ist der zweite im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Bostoner Marathonlauf vom 15. April 2013, der vor einem US-Gericht verhandelt wurde: Bereits vor wenigen Wochen war Kadyrbajews Mitbewohner Azamat Tazhajakow wegen der gleichen Vorwürfe schuldig gesprochen worden – ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft und die Ausweisung nach Kasachstan.
Bei dem Angriff an der Zielgeraden des Boston-Marathons explodierten im April 2013 zwei Sprengsätze kurz nacheinander. Drei Menschen starben und rund 260 weitere wurden verletzt. Auf ihrer Flucht erschossen die Zarnajew-Brüder zudem einen Polizisten. Während Tamerlan bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ums Leben kam, wurde Dschochar wenige Tage nach dem Attentat festgenommen. Er soll ab November vor Gericht stehen. Laut US-Justizminister Eric Holder wird die Anklage für ihn die Todesstrafe fordern. (mxw/AP)