Dass es uns allen automatisch ein kleines bisschen besser geht und unsere Laune steigt, wenn wir von anderen Menschen freundlich angelächelt werden, dürfte allen klar sein. Doch wie gelingt es uns, dass wir dies möglichst häufig am Tag tatsächlich auch erleben? Neurobiologe Henning Beck verrät im Magazin GEO das Erfolgsrezept – und das lautet schlicht und einfach: Selbst lächeln!
Die einleuchtende Formel lautet nämlich: Wer andere Menschen anlächelt, bekommt als Reaktion dieselbe Gesichtsregung zurück. Weil Lachen eben ansteckend ist. So weit, so logisch.
Doch es kommt noch besser: Selbst wenn die andere Person nicht zurück lächelt – weil sie mit dem falschen Fuss aufgestanden, mies gelaunt oder einfach nur ein schlechter Mensch ist – glauben wir, dass sie es tut. Weil wir selber lächeln, empfinden wir das Gesicht des Gegenübers als «lächelnder», obwohl sich an dessen Gesicht gar nichts geändert hat.
Was absurd klingt, konnten Wissenschaftler in einem Experiment beweisen: Dazu wurden Probanden aufgefordert, Bilder von Personen anzuschauen, die entweder lächelten oder eben einen neutralen Gesichtsausdruck hatten. Dann wurden die Hirnströme der Testpersonen gemessen.
Das Ergebnis: Wenn die Probanden während des Experimentes selbst lächelten, verarbeiteten ihre Gehirne die Fotos der Gesichter selbst dann als «Lächeln», wenn es sich eigentlich um einen neutralen Gesichtsausdruck handelte. Dies zeigte sich jeweils an einem charakteristischen EEG-Signal in den Hirnströmen. Zwar war dieses Signal jeweils nur wenige Zehntelsekunden lang, das Gehirn meldete aber dennoch: «Die andere Person lächelt». Und das nur, weil der Proband selbst auch gelächelt hat.
Wir können unser Gehirn also in die Pfanne hauen und uns selbst glücklicher machen, indem wir stets und ständig mit einem freundlichen Lächeln durchs Leben gehen.
(viw)