Ende Juni gelang den Aktivisten des Vereins Grassroted bereits ein veritabler Coup: Sie schafften es, 30 Tonnen Bio-Rispentomaten vor deren Ende in der Biogasanlage zu retten. Der Hintergrund: Ein Bauer aus dem Kanton Zürich sass auf den Tomaten fest, welche gemäss Limmattaler Zeitung in essbarem und nahezu einwandfreiem Zustand waren. Für den Verkauf im Handel aber würden sie sich wegen der schlechten Haltbarkeit nicht mehr eignen.
Die Köpfe hinter Grassrooted, einer «Initiative für eine enkelgerechte Zukunft», organisierten deshalb mehrere Verkaufsaktionen – und wurden alle Tomaten los.
Dieses Wochenende folgt nun die nächste Rettungsaktion. Ein Familienbetrieb aus dem Zürcher Oberland hat sich mit der Bitte um Hilfe an den Verein gewandt: Wegen des warmen Wetters reiften die Beeren auf den Feldern ungewohnt schnell. Für eine Tonne Brombeeren und Himbeeren fand der Landwirtschaftsbetrieb keine Abnehmer.
Anstatt die Beeren an den Sträuchern verderben zu lassen, werden sie nun am Samstag von «Grassrooted» verkauft. Aus dem Verkauf werden zunächst Landwirte und Transporteure entschädigt. Der verbleibende Gewinn fliesst in den Verein. Er baut derzeit ein Verteilnetzwerk für die Stadt Zürich auf, inklusive Lagerflächen und Logistik. Mit einem Abosystem sollen zukünftig Gastrobetriebe mit dem sogenannten «Luxusüberschuss» beliefert werden – also Zweitklassgemüse, welches Grossverteiler nicht akzeptieren.
Wie Martin Schiller von Grassrooted gegenüber watson sagt, sind schon sehr viele Bestellungen eingegangen. Der Verein rechnet damit, die gesamte Menge an «Luxusüberschuss» loszuwerden. Wer noch Interesse an den Beeren hat, kann sich über die Website des Vereins melden. Mindestabnahmemenge pro Person ist 1 Kilogramm. (cbe)