Nachdem Polizisten in Hongkong einen Demonstranten misshandelt haben, haben die USA eine Untersuchung des Vorfalls gefordert. Es seien nun «rasche, transparente und umfassende» Ermittlungen nötig, sagte US-Aussenamtssprecherin Jen Psaki am Mittwoch in Washington.
Sie mahnte die Regierung in Hongkong erneut zur Zurückhaltung. Die Demonstranten seien aufgerufen, weiterhin friedlich zu protestieren, sagte Psaki. Der Angriff auf den wehrlosen Demonstranten hatte sich während der Räumung von Barrikaden der prodemokratischen Protestbewegung ereignet. Ein Video der brutalen Tat wurde im Fernsehen gezeigt.
Images of beating victim Ken Tsang, a Civic Party activist. #occupyHK pic.twitter.com/1vVnceVikF
— Tom Grundy (@tomgrundy) October 15, 2014
Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie die Beamten einen Mann in Handschellen in eine dunkle Ecke zerren und zusammenschlagen. Das Opfer gehört offenbar der Demokratiegruppe Civic Party an. Die Organisation schaltete einen Anwalt ein.
Der Vorfall löste eine Welle der Empörung aus. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sprach von einem «bösartigen» Übergriff. Die Polizei identifizierte sieben Polizisten als mutmassliche Mittäter und suspendierte sie von ihren bisherigen Aufgaben.
Die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone dauern seit Ende September an. Die Demokratiebewegung fordert die Änderung einer von Peking beschlossenen Wahlreform. Diese sieht vor, dass die Bürger Hongkongs in der im Jahr 2017 erstmals direkt einen Verwaltungschef wählen, die Staatsführung in Peking jedoch die Kandidaten vorab auswählt. (sda/afp)