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Niederlande: Tote nach Schüssen in Rotterdam

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Medizinisches Personal verlässt das Universitätsspital in Rotterdam nach einer Schuss-Attacke am Donnerstag.Bild: EPA ANP

Schuss-Attacke in Rotterdam mit drei Toten: Motive noch unklar, Racheakt möglich

Nach zwei Schuss-Attacken am Donnerstagnachmittag in Rotterdam wurde ein 32-jähriger Tatverdächtiger von der Polizei festgenommen. Die Rotterdamer Polizei sprach zunächst von zwei Toten, nun soll auch eine dritte ihren Verletzungen erlegen sein.
28.09.2023, 21:3028.09.2023, 23:30
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Nach den Angriffen eines 32-Jährigen mit einer Schusswaffe in Rotterdam gibt es ein drittes Todesopfer. Ein 14-jähriges Mädchen erlag am Donnerstagabend seinen schweren Verletzungen, wie die Polizei in der niederländischen Hafenstadt auf X – vormals Twitter – mitteilte.

Ein 32 Jahre alter Student aus Rotterdam hatte nach Angaben der Polizei in einer Wohnung die 39 Jahre alte Mutter des Mädchens erschossen. Wenig später hatte er in der Uniklinik einen 46 Jahre alten Dozenten getötet. Der mutmassliche Täter habe vor der gezielten fünffachen Schussabgabe gerufen: «Es ist Zeit!», wie die niederländische Zeitung «Rijnmond» berichtete.

Der Mann sei festgenommen und die Schusswaffe sichergestellt worden, teilte Polizeichef Fred Westerbeke am Donnerstagabend mit. Man sehe dies als «gezielte Tat», doch sei das Motiv noch unklar, hiess es.

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Eine Wohnung im Westen der Stadt Rotterdam wurde nach der ersten Schuss-Attacke in Brand gesetzt. Bild: EPA ANP MEDIATV

Am frühen Nachmittag waren zunächst Schüsse in einer Wohnung im Westen Rotterdams gefallen, wie der Polizeichef schilderte. Der Mann habe eine 39-Jährige erschossen und deren 14 Jahre alte Tochter schwer verletzt. Dann habe er Feuer gelegt. Der mutmassliche Täter sei dann zur nahen Uniklinik gefahren. Dort habe er in einem Hörsaal das Feuer auf einen 46 Jahre alten Dozenten eröffnet, der dadurch starb. Der Verdächtige habe dann Feuer in der Klinik gelegt.

Die Polizei war schnell ausgerückt. Zwei Hubschrauber waren im Einsatz sowie Spezial-Einsatzkräfte. Wenig später wurde der Verdächtige an der Helikopter-Plattform des Universitätskrankenhauses festgenommen.

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Polizeikräfte einer Spezialeinheit vor dem Universitäts-Spital in Rotterdam.Bild: EPA ANP

Einige Abteilungen der Klinik wurden geräumt. Entsetzt standen Ärzte, Pflegepersonal, Studenten und auch Patienten vor dem Gebäude, wie auf TV-Bildern zu sehen war.

Warum der Mann zur Waffe gegriffen hat, blieb am Donnerstagabend erstmal unklar. Erste Ermittlungen ergaben, dass er in direkter Nähe zu der getöteten Frau und ihrer Tochter wohnte.

Wie ein Nachbar des mutmasslichen Täters gegenüber der niederländischen Zeitung «Rijnmond» angab, hatte die getötete Frau den Mann wegen Tierquälerei angezeigt. Auf ihre Meldungen hin musste der 32-Jährige 2021 vor Gericht erscheinen. Ob es sich um einen Racheakt gehandelt habe, sei unklar.

Er trug militärische Kampfkleidung und eine kugelsichere Weste, wie Polizeichef Westerbeke sagte. Er war selbst Student an der Erasmus-Universität. Aber ob er Unterricht bei dem getöteten Dozenten hatte, war zunächst unklar. Seit 2021 war er wegen Tierquälerei vorbestraft. Am Freitag soll er dem Haftrichter vorgeführt werden.

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Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb (Mitte) an der Pressekonferenz am Donnerstagabend zu den Schuss-Attacken.Bild: EPA ANP

Der Rotterdamer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. «Wir wurden aufgeschreckt durch eine abscheuliche Tat.» Auch Ministerpräsident Mark Rutte zeigte sich entsetzt. Das Königspaar drückte den Angehörigen und Opfern sein Mitgefühl aus. «Auch denken wir an alle, die während dieser schrecklichen Taten in Angst waren», liess das Paar mitteilen.

(hah/sda/dpa)

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