Beim Zusammenstoss eines Personenzugs mit einem Güterzug hat es am späten Dienstagabend in Tschechien dutzende Verletzte gegeben. Vier Schwerverletzte seien in Kliniken in Prag gebracht worden, teilte eine Sprecherin des Rettungsdienstes in der Nacht zum Mittwoch mit.
Mindestens 29 Menschen seien zudem leicht verletzt worden. Einer der Lokführer wurde in seiner Kabine eingeklemmt und konnte noch nicht geborgen werden. Nach ersten Informationen war der Personenzug bei Cesky Brod, das rund 30 Kilometer östlich von Prag liegt, auf einen stehenden Postexpresszug aufgefahren.
PHOTO Firefighters work in the aftermath of a train crash near the city of Cesky Brod, Czech Republic, 15 July 2020. According to media reports, at least one person died and 35 people were injured after a cargo and a passenger train collided between Uvaly and C. Brod. @epaphotos pic.twitter.com/17Ec62LA5J
— Martin Divisek (@martin_divisek) July 15, 2020
Die Einsatzkräfte waren mit mehr als einem dutzend Notarzt- und Krankenwagen sowie zwei Rettungshelikoptern vor Ort. In dem Nahverkehrszug sollen sich im Spätabendverkehr insgesamt rund 200 Fahrgäste befunden haben. Der sogenannte «CityElefant» verbindet Prag mit Recany nad Labem (Retschan an der Elbe). Die Unglücksursache muss noch ermittelt werden. Möglicherweise wurde ein Haltesignal übersehen, hiess es seitens der Behörden.
Bilder in den sozialen Medien zeigten, dass die Züge nach der Kollision ineinander verkeilt waren. Medien berichteten, dass einer der Lokführer ums Leben gekommen sei. Der Bahnverkehr auf der wichtigen Hauptachse wurde umgeleitet. Verkehrsminister Karel Havlicek eilte an die Unglücksstelle. Erst vor einer Woche waren bei einem Zugunglück im tschechischen Teil des Erzgebirges zwei Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Deutscher. (sda/dpa)