Mehr als ein Jahr nach einem verheerenden Zugunglück in Kanada mit 47 Toten sind die Ermittler zum Schluss gekommen, dass das Unglück durch bessere Sicherheitsstandards und eine bessere Arbeit der Aufsichtsbehörden zu verhindern gewesen wäre.
In einem Bericht, den die kanadische Verkehrssicherheitsbehörde TSB am Dienstag vorlegte, wird der Unfall auf insgesamt 18 Faktoren zurückgeführt, darunter ungenügende Bremstests und minderwertige Kesselwagen mit hochentzündlicher Ladung.
TSB-Chefin Wendy Tadros kritisierte vor allem die Bahngesellschaft The Montreal, Maine & Atlantic Railway (MMA), weil sie ihre Mittel für Wartung und Schulungen für ihre Angestellten gekürzt habe. Insgesamt sei die «Sicherheitskultur» in der Firma nur schwach ausgeprägt gewesen. Die Behörden hätten zwar über einige der Probleme bei MMA Bescheid gewusst, aber nicht immer die nötigen Konsequenzen gezogen.
Ein mit Rohöl beladener Zug des US-Unternehmens war in der Nacht zum 6. Juli 2013 führerlos durch die Kleinstadt Lac-Mégantic in der Provinz Québec gerast und entgleist. Mehrere Kesselwagen explodierten, wodurch ein Grossbrand ausgelöst wurde. Das Stadtzentrum wurde auf einer Fläche von zwei Quadratkilometern völlig verwüstet. (kad/sda/afp)