International
Afrika

Afrika: Dutzende Soldaten und russische Söldner in Mali getötet

80 Tote und 15 Verletze – Russische Wagner-Gruppe erlebt bisher schwerste Verluste in Mali

28.07.2024, 18:49
Mehr «International»
FILE - This undated photograph provided by the French military shows Russian mercenaries boarding a helicopter in northern Mali. The Russian mercenary group that briefly rebelled against President Vla ...
Dieses undatierte Foto, das vom französischen Militär zur Verfügung gestellt wurde, zeigt russische Söldner an Bord eines Hubschraubers im Norden Malis.Bild: keystone

Russische Wagner-Söldner in Mali haben mit mehreren Dutzend getöteten und gefangen genommenen Kämpfern einen ihrer bislang schwersten Verluste in Westafrika erlebt. Rebellen des separatistischen Tuareg-Volks im Norden des Sahel-Staats töteten bei dreitägigen Kämpfen nach eigenen Angaben mehrere Dutzend malische Soldaten und russische Söldner, die das Dorf Tinzaouatène an der Grenze zu Algerien einzunehmen versuchten. Russische Söldner kämpfen seit 2021 mit der malischen Armee gegen alle Rebellenbewegungen im Land, darunter islamistische Terrormilizen ebenso wie die Tuareg.

Russische Kanäle aus dem Umfeld der Söldner, darunter ein früherer Kommandant der Kräfte im Norden Malis, sprachen von mehr als 80 getöteten und 15 gefangen genommenen Kämpfern ihrer Seite. Unter ihnen soll auch der Wagner-Kommandant Anton Jelisarow sein, der im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine für die Eroberung der ukrainischen Stadt Soledar mitverantwortlich war.

Die Tuareg-Rebellengruppe Permanenter Strategischer Orden für die Verteidigung des Volkes von Azawad (CSP-DPA) teilte mit, dass sieben ihrer Kämpfer getötet und zwölf verletzt worden seien. Die Überlebenden auf Regierungsseite würden auf ihrem Rückzug in die Hunderte Kilometer entfernte Stadt Kidal verfolgt. Malis Armee teilte mit, dass ihre Einheiten sich zurückgezogen hätten, der Kampf aber fortgesetzt werde. Fünf terroristische Ziele seien erfolgreich aus der Luft beschossen worden.

Die Tuareg hatten 2012 im Norden Malis eine Rebellion für ihre Unabhängigkeit in dem von ihnen Azawad genannten Gebiet in der Sahara gestartet und dabei vorübergehend mit islamistischen Terrorgruppen paktiert, die sich seitdem in der ganzen Region ausbreiten. Der Tuareg-Aufstand endete 2015 mit einem Friedensabkommen, das dem Wüstenvolk mehr Rechte zugestand. Malis Militärregierung kündigte das Abkommen aber Anfang des Jahres offiziell auf, nachdem auch die Tuareg der Junta vorgeworfen hatten, sich nicht daran zu halten. Kurz davor hatte die Armee mithilfe der russischen Söldner mit der Rückeroberung der Wüstenstadt Kidal von den autonomen Halbnomaden einen wichtigen Sieg erzielt. (sda/dpa/lyn)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
26 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Doppellottotreffer
28.07.2024 23:51registriert September 2021
Die Tuareg-Rebellengruppe Azawad (CSP-DPA) hat betreits verlauten lassen, dass sie gerne die 15 gefangenen Wagner-Mitglieder der Ukraine schenken würden (ja, sie haben "schenken" gesagt).
716
Melden
Zum Kommentar
avatar
Tante Karla
29.07.2024 07:12registriert März 2024
Die Militärjunta und ihre russischen Söldner sind wohl doch nicht so beliebt in Mali? Wer hätte das gedacht!
537
Melden
Zum Kommentar
avatar
So oder so
28.07.2024 19:05registriert Januar 2020
Jetzt sind die Russen dort und bringen Frieden ! Wahre Friedensengel nicht so Böse wie Frankreich.
5310
Melden
Zum Kommentar
26
Selenskyj will mit Südkorea über «Waffen reden»

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft im Abwehrkampf gegen Russland auf Militärhilfe aus Südkorea nach dem Bekanntwerden der Entsendung nordkoreanischer Soldaten ins Kriegsgebiet. «Wir werden über Waffen reden», kündigte Selenskyj auf seinem Telegramkanal an. Die Ukraine sei stark an der Hilfe interessiert, speziell an Artillerie und Flugabwehr.

Zur Story