Vor einem Gericht der Stadt Pietermaritzburg hat der immer wieder verschobene Korruptionsprozess gegen den ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma begonnen.
Zuma selbst nahm am Montag nicht an der Eröffnung teil, da er laut seinem Verteidiger kurz zuvor plötzlich krank geworden ist. Dem 79-Jährigen werden in dem Verfahren Korruption, Geldwäsche sowie Betrug im Zusammenhang mit einem Rüstungsgeschäft vor seiner Amtszeit als Präsident vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft. Er selbst bestreitet die Vorwürfe.
Zuma muss sich unabhängig von dem Prozess wegen Korruptionsvorwürfen aus seiner Amtszeit (2009 bis 2018) auch vor einer Untersuchungskommission verantworten. Mehreren Vorladungen war er jedoch nicht gefolgt, was dann zunächst eine Haftstrafe zur Folge hatte. Die Inhaftierung führte zu Protesten von Anhängern in seiner heimatlichen Küstenprovinz KwaZulu-Natal sowie dem wirtschaftlichen und politischen Zentrum um Johannesburg und Pretoria (Gauteng-Provinz).
Bei den sich daraus entwickelnden Plünderungen und Krawallen kamen nach offiziellen Angaben mindestens 337 Menschen ums Leben, es gab Sachschäden in dreistelliger Millionenhöhe. Erst die Mobilisierung des Militärs führte zu einer Stabilisierung der Lage.
(yam/sda/dpa)