International
Afrika

Nach Vulkanausbruch im Kongo: erste Fälle von Cholera

epaselect epa09234046 A Congolese porter helps people evacuate across cooled lava from the town of Goma in the aftermath of Mount Nyiragongo volcano over Goma, Democratic Republic of the Congo, 26 May ...
Ein Teil der Lava hatte sich Richtung Goma gewälzt, stoppte dann aber 300 Meter vor dem Flughafen der Grenzstadt.Bild: keystone

Nach Vulkanausbruch im Kongo: erste Fälle von Cholera

30.05.2021, 13:49
Mehr «International»

Nach dem Ausbruch des Vulkans Nyiragongo im Osten der Demokratischen Republik Kongo bleibt die Lage rund um die Millionenstadt Goma angespannt. Während neue Eruptionen befürchtet werden, harren Tausende Menschen in elenden Notlagern in der Umgebung aus. Dort wurden am Wochenende acht Cholera-Fälle gemeldet. Die Behörden fürchten ausserdem, dass sich in den beengten Verhältnissen das Coronavirus leicht verbreiten kann.

In einem Lager in Sake rund 30 Kilometer von Goma gab es nach Behördenangaben sechs Cholerafälle. Zwei weitere wurden in einem Camp in Kirotshe 40 Kilometer von Goma registriert.

Einer der aktivsten Vulkane

Der 3470 Meter hohe Nyiragongo, der als einer der aktivsten Vulkane der Welt gilt, war am 22. Mai wieder ausgebrochen. Sein Krater erhebt sich nur 20 Kilometer nördlich von Goma. Ein Teil der Lava hatte sich Richtung Goma gewälzt, stoppte dann aber 300 Meter vor dem Flughafen der Grenzstadt.

Viele Einwohner flüchteten in Panik aus ihren Häusern. Der Militärgouverneur der Nord-Kivu-Region ordnete am Donnerstagmorgen die Räumung von zehn Bezirken Gomas an. Zehntausende Menschen mussten teilweise unter freiem Himmel übernachten. Nach Behördenangaben aus der vorigen Woche wurden 40 Menschen vermisst und 20 000 obdachlos. Wegen der schlechten Lebensbedingungen in den Lagern versuchten am Wochenende etliche der zuvor ausquartierten oder geflüchteten Einwohner nach Goma zurückzukehren.

Am Samstag meldeten die kongolesischen Behörden einen weiteren Vulkanausbruch, korrigierten ihre Angaben aber später als Fehlalarm. Das Ministerium für Kommunikation hatte zunächst eine Eruption geringer Intensität an einer Flanke des nur wenig nördlich des Nyiragongo gelegenen Vulkans Nyamulagira gemeldet. Später hiess es, dass der viele Rauch aus der Verkohlung von Holz fälschlich als vulkanische Aktivität wahrgenommen worden sei.

(dsc/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Marlene Zähner bildet im Kongo Hunde gegen Wilderer aus
1 / 7
Marlene Zähner bildet im Kongo Hunde gegen Wilderer aus
Marlene Zähner zeigt den motivierten jungen Rangern, wie sie mit den Bluthunden Sabrina und Bonus sowie mit dem Waffen- und Elfenbeinsuchspaniel Tumaini umgehen sollen.
quelle: zvg
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So heftig zog die Lava durch die Dörfer vor Kongos Millionestadt Goma
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
UN-Bericht: Bislang keine Beweise für terroristische Verbindungen von UNRWA-Mitarbeitern

Die Terrorvorwürfe Israels gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA waren sehr schwerwiegend – doch für manche der Behauptungen hat Israel nach Angaben einer unabhängigen Expertenuntersuchung nie Beweise vorgelegt.

Zur Story