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Mindestens 18 Tote nach Selbstmordanschlägen in Nigeria

Drei Frauen jagten sich in Nigeria in die Luft – eine trug ein Baby auf dem Rücken

30.06.2024, 12:25
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Bei drei Selbstmordattentaten im Nordosten Nigerias sind mindestens 18 Menschen getötet und 48 Personen schwer verletzt worden. Nach Angaben der regionalen Katastrophenschutzbehörde (SEMA) ereigneten sich alle drei Anschläge in der Stadt Gwoza. Wie der Generaldirektor der SEMA, Barkindo Muhammad Saidu, der dpa mitteilte, kam es am Samstag gegen 15.00 Uhr zu einer Explosion inmitten einer Hochzeitszeremonie. Eine zweite Explosion traf das Krankenhaus der Stadt, in das einige der Verletzten der Hochzeitszeremonie gebracht worden waren. Der dritte Anschlag fand auf der muslimischen Begräbniszeremonie statt, bei der die Getöteten beigesetzt werden sollten.

Wie die nigerianische Polizei bekannt gab, waren die Anschläge von Selbstmordattentäterinnen verübt worden, von denen eine ein Baby auf dem Rücken trug. Bislang hat sich keine Gruppe zu den Anschlägen bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass die dschihadistische Gruppe Boko Haram dahintersteckt. Die Gruppe hat in der Vergangenheit immer wieder Frauen für Selbstmordattentate eingesetzt. Manche dieser Attentäterinnen sind Gefangene der Gruppe, die die Anschläge teils unter Drogeneinfluss und Zwang verüben.

Der Nordosten Nigerias wird seit längerem von Terroranschlägen heimgesucht. Sowohl die Terrorgruppe Boko Haram als auch die Terrorgruppe Islamischer Staat sind in der Region aktiv. 2015 war die Stadt Gwoza in einer gemeinsamen Operation des nigerianischen und tschadischen Militärs aus den Händen der Boko Haram zurückerobert worden, seither verübt die Gruppe immer wieder Angriffe auf die Stadt. Trotz wiederholter Operationen ist es dem Militär bisher nicht gelungen, die Region nachhaltig zu befrieden. (saw/sda/dpa)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sälüzäme
30.06.2024 15:38registriert März 2020
Ich habe 97 und 98 mehrere Monate in Kano gearbeitet. Alles war friedlich, die Leute freundlich und sie feierten ihre Feste mit Tanz und Musik ohne religiöse Probleme oder Verbote, es hatte auch kaum verschleierte Frauen und auf dem Markt ging es hoch zu und her. Heute muss es dort die Hölle sein, eigentlich überall wo die Extremisten das Sagen haben. Bei uns geht es auch immer mehr in diese Richtung, einfach mit Rechtextremen und christlichen Fundis. Die Welt muss anscheinend brennen, nur so fühlen sich einige wohl.
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