Es ist die gleiche Show, die Donald Trump immer wieder vorführt. Diese Woche mussten Kanada und Mexiko als Bösewichte herhalten. Den unschuldigen USA hatten die Unholde grosses Leid angetan. Drogen und illegale Zuwanderer hatten sie in die USA gelassen. Einfach so, aus reiner Boshaftigkeit. Damit ist die Vorgeschichte geschrieben. Auftritt Held Trump. Der Rächer.
Er zieht gegen die Schurken in die Schlacht und bedroht sie mit seinem Zauberschwert «Zölle». Es folgt das grosse Zittern der Bösewichte, Flehen um Vergebung und grosszügiges Gewähren derselben durch den Helden – gegen einige Zugeständnisse. Anhänger jubeln. Schluss. Trump zurück auf den Golfplatz.
Doch die Zugeständnisse waren keine. Worauf sich etwa Kanada mit Trump angeblich geeinigt hat, hatte Premierminister Justin Trudeau im Dezember mit Vorgänger Joe Biden ausgehandelt. So wie schon Mexiko in Trumps erster Amtszeit mit ihm eine neues Handelsabkommen schloss. Neuer Name, alter Inhalt. Es hat sich so gut wie nichts verändert, die Trump-Anhänger haben wirtschaftlich gesehen nichts davon.
Warum durchschauen seine Fans dieses Spiel nicht, fragen sich Aussenstehende. Doch die Antwort lautet wohl, dass sie es tun. Gemäss dem Politologen Francis Fukuyama handelt es sich häufig um Menschen, die sich herabgesetzt oder missachtet fühlen und ihre Würde wieder herstellen wollen. Zum Beispiel hat der Freihandel solchen Fans ihre Arbeit genommen oder die Finanzkrise ihr Haus. Trump findet für sie Schuldige aus «der Elite» und zieht gegen diese in den Showkampf. So macht Trump diese Elite klein, das missachtete Amerika wieder «great». Applaus. (aargauerzeitung.ch)
Grab them by the dignity.