Ibrahim Abdeslam sprengte sich am Café Comptoir Voltaire am Boulevard Voltaire in die Luft. Mehrere Menschen wurden verletzt. Der 31-jährige Franzose lebte zuletzt mit seinen Brüdern Salah und Mohamed im Brüsseler Quartier Molenbeek. Der 26-jährige Salah ist auf der Flucht.
Mohamed konnte das Gefängnis gestern wieder verlassen, nachdem er von der Polizei befragt worden war. Am Abend stellte er sich den Fragen der Journalisten, die sich vor seiner Wohnung in Brüssel versammelt hatten.
Er habe nicht gewusst, dass seine Brüder am Freitag in Paris gewesen seien. Zu keinem Zeitpunkt hätten sie sich komisch verhalten. Er könne sich nicht erklären, so Mohamed, was genau vorgefallen sei. Und Salah habe sich ja auch noch nicht geäussert. «Wir wissen nicht, wo er ist», sagte er. «Wir wissen nicht, ob er sich traut, sich der Justiz zu stellen oder nicht.»
Mohamed richtete sich auf Nachfrage auch an die Opfer: «Die Ereignisse in Paris haben meine Familie und mich stark bewegt. Aber ihr müsst auch verstehen, dass wir eine Familie haben, wir haben eine Mutter, [meine Brüder] bleiben ihre Kinder.» Seine Eltern stünden noch unter Schock, sie hätten noch nicht realisiert, was da passiert sei.
Mohamed arbeitet nach eigenen Worten seit zehn Jahren bei der Verwaltung des Brüsseler Stadtteils Molenbeek. Er fügte an: «Ich glaube, dass viele Leute mich hier in der Gemeinde kennen und wissen, wozu ich fähig bin und wozu nicht.» (dwi)
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