International
Angriff auf Paris

Das sagt der Bruder von Salah und Ibrahim Abdeslam zum Attentat

Mohamed Abdeslam vor seiner Haustüre in Belgien.
Mohamed Abdeslam vor seiner Haustüre in Belgien.
Bild: STRINGER/BELGIUM/REUTERS

Das sagt der Bruder von Salah und Ibrahim Abdeslam zum Attentat

Als Mohamed Abdeslam aus den Nachrichten erfährt, dass Terroristen in Paris mehrere Anschläge verübt haben, ahnt er noch nicht, dass einer seiner Brüder sich in die Luft gesprengt hat. Gestern Abend stellte sich der Belgier den Medien.
17.11.2015, 04:5117.11.2015, 10:10
Mehr «International»

Ibrahim Abdeslam sprengte sich am Café Comptoir Voltaire am Boulevard Voltaire in die Luft. Mehrere Menschen wurden verletzt. Der 31-jährige Franzose lebte zuletzt mit seinen Brüdern Salah und Mohamed im Brüsseler Quartier Molenbeek. Der 26-jährige Salah ist auf der Flucht.

Mohamed konnte das Gefängnis gestern wieder verlassen, nachdem er von der Polizei befragt worden war. Am Abend stellte er sich den Fragen der Journalisten, die sich vor seiner Wohnung in Brüssel versammelt hatten.

«Ich kann euch nicht sagen warum. Ich kann euch nicht sagen wie. Wir sind eine offene Familie.»

Er habe nicht gewusst, dass seine Brüder am Freitag in Paris gewesen seien. Zu keinem Zeitpunkt hätten sie sich komisch verhalten. Er könne sich nicht erklären, so Mohamed, was genau vorgefallen sei. Und Salah habe sich ja auch noch nicht geäussert. «Wir wissen nicht, wo er ist», sagte er. «Wir wissen nicht, ob er sich traut, sich der Justiz zu stellen oder nicht.» 

Die Bar Les Beguines soll den Abdeslam-Brüdern gehört haben. Sie ist dauerhaft geschlossen.
Die Bar Les Beguines soll den Abdeslam-Brüdern gehört haben. Sie ist dauerhaft geschlossen.
Bild: ERIC VIDAL/REUTERS

Mohamed richtete sich auf Nachfrage auch an die Opfer: «Die Ereignisse in Paris haben meine Familie und mich stark bewegt. Aber ihr müsst auch verstehen, dass wir eine Familie haben, wir haben eine Mutter, [meine Brüder] bleiben ihre Kinder.» Seine Eltern stünden noch unter Schock, sie hätten noch nicht realisiert, was da passiert sei.

Mohamed arbeitet nach eigenen Worten seit zehn Jahren bei der Verwaltung des Brüsseler Stadtteils Molenbeek. Er fügte an: «Ich glaube, dass viele Leute mich hier in der Gemeinde kennen und wissen, wozu ich fähig bin und wozu nicht.» (dwi)

Dir gefällt diese Story? Dann teile sie bitte auf Facebook. Dankeschön!👍💕🐥

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
«Kann mir Empathie nicht leisten»: Darum wird der CEO-Mörder als Volksheld gefeiert
Luigi Mangione ist der Hauptverdächtige im Mordfall des US-Krankenversicherungschefs Brian Thompson in New York. Viele Leute sehen in ihm einen Rächer der Armen. Seine Motivation war aber wohl eine andere.

«Ein echter amerikanischer Held», «Gerechtigkeit» oder «eine absolute Legende», schreiben Menschen auf der Spendenseite «GiveSendGo» zu ihren Beiträgen. Fast 10'000 Dollar sind schon zusammengekommen. Der geplante Empfänger: Luigi Mangione. Der hat nicht etwa Geldprobleme oder eine schwere Krankheit wie viele, für die auf solchen Seiten Geld gesammelt wird.

Zur Story