Bei der Präsidentschaftswahl in Argentinien kommt es erstmals in der Geschichte des Landes zu einer zweiten Runde. Im ersten Wahlgang am Sonntag kam der konservative Kandidat Mauricio Macri laut Auszählung von 72 Prozent der Wahllokale auf 35.9 Prozent der Stimmen.
Er liegt damit knapp vor dem Mitte-links-Kandidaten Daniel Scioli mit 35 Prozent. Am 22. November müssen beide nun in die Stichwahl. Letzte Vorwahlumfragen hatten dagegen den von der scheidenden Staatschefin Cristina Kirchner unterstützten Scioli mit zehn Prozentpunkten Abstand in Führung gesehen.
Der Wahlsieger tritt ein schwieriges Erbe an: Die drittwichtigste Volkswirtschaft Lateinamerikas leidet unter einer hohen Inflationsrate, die 2014 bei fast 24 Prozent lag. Nach einer langen Phase des Wachstums (2003-11) von jährlich acht Prozent ging es 2014 bergab auf 0.5 Prozent.
Unter Cristina Kirchner führte Argentinien einen erbitterten Schuldenstreit mit US-Hedgefonds, die nach der Staatspleite 2001 billig argentinische Schuldscheine aufkauften und nun durch alle Instanzen gehen, um diese zu versilbern. (dwi/sda/dpa)