Der Putschversuch von Teilen des Militärs in Burundi ist offenbar endgültig gescheitert. «Wir haben uns dazu entschieden, uns zu ergeben», sagte Putschgeneral Godefroid Niyombare am Freitag der Nachrichtenagentur AFP in einem Telefonat. Das Präsidentenamt in Bujumbura hatte am Donnerstag die Rückkehr von Präsident Pierre Nkurunziza verkündet, ein Stellvertreter Niyombares räumte daraufhin bereits die Niederlage der Putschisten ein.
#BREAKING: Burundi coup leaders surrendering, putsch chief tells AFP
— Agence France-Presse (@AFP) 15. Mai 2015
Niyombare teilte mit, er sei von regierungstreuen Soldaten umstellt. «Ich hoffe, dass sie uns nicht töten werden.» Mindestens drei Anführer der Putschisten wurden am Freitagmorgen festgenommen, wie der Sprecher der Gruppe, Venon Ndabaneze sagte. Demnach wurden er selbst, Niyombares Stellvertreter Cyrille Ndayirukiye und ein weiterer ranghoher Vertreter der Putschisten von Soldaten in Gewahrsam genommen.
Zuvor hatten sich rivalisierende Armeeeinheiten nach einem Putschversuch des Militärs schwere Gefechte geliefert. Die Unterstützer des Staatsstreiches und Anhänger des Präsidenten Pierre Nkurunziza bekämpften sich am Donnerstagmorgen rund um den Sitz des staatlichen TV- und Radiosenders mit Maschinengewehren und Raketenwerfern.
Das berichteten Vertreter des Militärs und Augenzeugen. Der Gebäudekomplex in der Hauptstadt Bujumbura wurde von Nkurunziza-treuen Soldaten kontrolliert.
Die Lage in dem ostafrikanischen Krisenland bleibt aber unübersichtlich. Der General und ehemalige Geheimdienstchef Godefroid Niyombare hatte am Mittwoch verkündet, Staatschef Nkurunziza sei abgesetzt und die Regierung aufgelöst.
Der Putschgeneral nutzte dabei die Abwesenheit des Präsidenten, der sich zu einem Gipfeltreffen in Tansania aufhielt. Burundis Armeechef Prime Niyongabo hingegen erklärte den Putsch bereits in der Nacht zum Donnerstag für gescheitert.
In Burundi hatte es seit Tagen Proteste gegen Nkurunzizas Vorhaben gegeben, sich um eine dritte Amtszeit zu bewerben. Nkurunzizas Gegner sehen seine erneute Kandidatur als verfassungswidrig an. (wst/sda/afp)