International

Putschgeneral legt die Waffen nieder – Staatsstreich in Burundi gescheitert

Putschgeneral legt die Waffen nieder – Staatsstreich in Burundi gescheitert

14.05.2015, 08:1415.05.2015, 10:18
Mehr «International»
1 / 24
Unruhen in Burundi
Das kleine Burundi wird seit rund zwei Wochen von Unruhen erschüttert, nachdem Präsident Nkurunziza angekündigt hatte, bei der Präsidentenwahl Ende Juni für eine dritte Amtszeit zu kandidieren.
quelle: x90012 / goran tomasevic
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Der Putschversuch von Teilen des Militärs in Burundi ist offenbar endgültig gescheitert. «Wir haben uns dazu entschieden, uns zu ergeben», sagte Putschgeneral Godefroid Niyombare am Freitag der Nachrichtenagentur AFP in einem Telefonat. Das Präsidentenamt in Bujumbura hatte am Donnerstag die Rückkehr von Präsident Pierre Nkurunziza verkündet, ein Stellvertreter Niyombares räumte daraufhin bereits die Niederlage der Putschisten ein.

Niyombare teilte mit, er sei von regierungstreuen Soldaten umstellt. «Ich hoffe, dass sie uns nicht töten werden.» Mindestens drei Anführer der Putschisten wurden am Freitagmorgen festgenommen, wie der Sprecher der Gruppe, Venon Ndabaneze sagte. Demnach wurden er selbst, Niyombares Stellvertreter Cyrille Ndayirukiye und ein weiterer ranghoher Vertreter der Putschisten von Soldaten in Gewahrsam genommen. 

bild: google maps

Eine dritte Amtszeit?

Zuvor hatten sich rivalisierende Armeeeinheiten nach einem Putschversuch des Militärs schwere Gefechte geliefert. Die Unterstützer des Staatsstreiches und Anhänger des Präsidenten Pierre Nkurunziza bekämpften sich am Donnerstagmorgen rund um den Sitz des staatlichen TV- und Radiosenders mit Maschinengewehren und Raketenwerfern.

Das berichteten Vertreter des Militärs und Augenzeugen. Der Gebäudekomplex in der Hauptstadt Bujumbura wurde von Nkurunziza-treuen Soldaten kontrolliert.

Regierungstreue Soldaten in der Hauptstadt Bujumbura.
Regierungstreue Soldaten in der Hauptstadt Bujumbura.Bild: GORAN TOMASEVIC/REUTERS

Die Lage in dem ostafrikanischen Krisenland bleibt aber unübersichtlich. Der General und ehemalige Geheimdienstchef Godefroid Niyombare hatte am Mittwoch verkündet, Staatschef Nkurunziza sei abgesetzt und die Regierung aufgelöst. 

Der Putschgeneral nutzte dabei die Abwesenheit des Präsidenten, der sich zu einem Gipfeltreffen in Tansania aufhielt. Burundis Armeechef Prime Niyongabo hingegen erklärte den Putsch bereits in der Nacht zum Donnerstag für gescheitert.

In Burundi hatte es seit Tagen Proteste gegen Nkurunzizas Vorhaben gegeben, sich um eine dritte Amtszeit zu bewerben. Nkurunzizas Gegner sehen seine erneute Kandidatur als verfassungswidrig an. (wst/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Neue Bussgeldregeln: Das könnte in den nächsten Italien-Ferien teuer werden

Zu schnell gefahren, Handy am Steuer, ein Glas zu viel: Beim nächsten Italien-Urlaub kann das richtig teuer werden. An diesem Samstag treten in einem der beliebtesten Reiseziele Europas neue Bussgeldregeln in Kraft.

Zur Story