Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat die Landebahn des Flughafens der jemenitischen Hauptstadt Sanaa zerstört, um die Landung eines iranischen Flugzeugs zu verhindern. Die Maschine habe die Erlaubnis erhalten, über Saudi-Arabien in den Jemen zu fliegen, habe dann jedoch eine nicht zuvor autorisierte Route über den Oman gewählt.
Das teilte der Sprecher der Militärkoalition, General Ahmed al-Assiri, am Dienstag mit. Um die Landung zu verhindern, habe die Koalition die Landebahn zerstören müssen. Der Pilot sei daraufhin in den Iran zurückgekehrt.
Durch die Zerstörung des Flughafens können nun zunächst auf dem Luftweg keine Hilfslieferungen mehr nach Sanaa gebracht werden. Die humanitäre Lage im Jemen ist nach wochenlangen Kämpfen und Bombardements durch die Militärkoalition katastrophal.
Die Lieferung von Hilfsgütern war auch bisher schon schwierig. Die Militärkoalition, die derzeit den jemenitischen Luftraum kontrolliert, verlangt von Flugzeugen, dass sie auf dem Weg in den Jemen einen Zwischenstopp in Saudi-Arabien einlegen, um durchsucht zu werden.
Der Flughafen von Sanaa wird von den zaiditischen Huthi-Rebellen kontrolliert, die seit Januar mit ihren Verbündeten in der Armee die Hauptstadt und weite Gebiete im Zentrum und Süden des Landes in ihre Gewalt gebracht haben.
Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Rebellen mit Waffen und Kämpfern zu unterstützen, um so seinen Einfluss im Süden der Arabischen Halbinsel auszudehnen. Der Iran bestreitet dies und auch unabhängige Experten bezweifeln, dass Teheran nennenswerten Einfluss auf die Huthi-Rebellen im Jemen hat.
Teheran warf derweil Saudi-Arabien Propaganda wie im Kalten Krieg vor, nachdem die arabische Koalition Flugblätter über dem Jemen abgeworfen hatte, in denen es hiess, die Koalition wolle die Jemeniten «gegen die persische Expansion» unterstützen.
Der Sekretär von Irans Nationalem Sicherheitsrat, Ali Schamchani, bezeichnete die Flugblätter als «simplistisch». Unterdessen flog die Koalition erneut Angriffe in der Provinz Marib und nahe der Städte Taes und Hodeida. Sie hatte eigentlich vor einer Woche das Ende der intensiven Luftangriffe verkündet. (feb/sda/afp)