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Myanmar: Partei Aung San Suu Kyis räumt ab

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Bild: SOE ZEYA TUN/REUTERS

Mehr als 70 Prozent: Aung San Suu Kyis Partei nach eigenen Angaben mit Erdrutschsieg in Myanmar

In Myanmar zeichnen sich deutliche Sitzgewinne für die oppositionelle Nationale Liga für Demokratie (NLD) von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ab. In der einstigen Militärdiktatur fanden am Sonntag die ersten freien Wahlen seit 25 Jahren statt.
09.11.2015, 07:5509.11.2015, 08:36
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In Myanmar zeichnen sich nach den ersten freien Wahlen seit 25 Jahren deutliche Sitzgewinne für die oppositionelle NLD ab. Die NLD liege mit mehr als 70 Prozent der Sitze in Führung, sagte NLD-Sprecher Win Htein am Montagmorgen. Er verwies zugleich darauf, dass die Wahlkommission dies noch nicht bestätigt habe.

Noch sei es zu früh, den Kandidaten ihrer Partei zu gratulieren, sagte Suu Kyi am Morgen vom Balkon der Parteizentrale in Rangun. Tausende Anhänger hatten sich nach der Wahl vom Sonntag dort versammelt. Suu Kyi forderte ihre Anhänger zur Zurückhaltung auf:  Niemand solle herumprahlen, mahnte sie, das verletze die Gefühle der Verlierer.

Grosse Freude: Anhänger von Suu Kyi vor ihrer Parteizentrale
Grosse Freude: Anhänger von Suu Kyi vor ihrer Parteizentrale
Bild: Khin Maung Win/AP/KEYSTONE

Regierungspartei gesteht Niederlage ein

Die Regierungspartei räumte am Montagmorgen trotz noch nicht vorliegender Endergebnisse ihre Niederlage ein. «Wir haben verloren», sagte der amtierende Chef der Solidaritäts- und Entwicklungspartei, Htay Oo, der Nachrichtenagentur Reuters. Seine Partei werde den Ausgang der Wahl akzeptieren.

Die NLD hatte bereits 1990 die Parlamentswahl deutlich gewonnen, das Militär weigerte sich aber, das Ergebnis anzuerkennen. Die 70-jährige Suu Kyi musste daraufhin 20 Jahre im Hausarrest verbringen.

Vor vier Jahren wurde die Militärherrschaft im ehemaligen Burma beendet und die Macht an eine formal zivile Regierung unter dem ehemaligen Junta-Führer General Thein Sein übertragen. Mit Hochspannung wird nun darauf geblickt, ob das Militär im Falle seiner Wahlniederlage tatsächlich die Macht vollständig an eine demokratisch gewählte Regierung abtritt. (mlu/sda/dpa)

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