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Zahl der Opfer in Nepal steigt auf über 4400 – Premier rechnet aber mit bis zu 10'000 Toten

Zahl der Opfer in Nepal steigt auf über 4400 – Premier rechnet aber mit bis zu 10'000 Toten

28.04.2015, 06:5128.04.2015, 08:55
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Nach dem gewaltigen Himalaya-Erdbeben mit Tausenden Toten hat Nepals Regierung drei Tage Staatstrauer angeordnet. Die Regierung erklärte ausserdem erstmals öffentlich, trotz Warnungen nicht ausreichend auf das Beben vorbereitet gewesen zu sein. Bisher wurden gut 4400 Opfer geborgen, doch laut dem britischen Guardian geht Nepals Premierminister Sushil Koirala davon aus, dass 10'000 Menschen ihr Leben verloren haben könnten. 

«Wir haben nicht genügend Mittel, und wir brauchen mehr Zeit, um alle zu erreichen», erklärte Innenminister Bam Dev Gautam im staatlichen Fernsehen. Die Behörden hätten Schwierigkeiten, die Krise zu meistern. «Wir waren auf ein Desaster dieses Ausmasses nicht vorbereitet», sagte er.

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Schweres Erdbeben in Nepal
Menschen suchen in den Trümmern nach Überlebenden. Die Chance schwinden mit jeder Stunde.
quelle: epa/epa / narendra shrestha
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Selbst in der Hauptstadt Kathmandu beschwerten sich zahlreiche Menschen. «Wir leben hier auf der Strasse, ohne Essen und Wasser, und wir haben in den vergangenen drei Tagen (seit dem Beben) keinen einzigen Beamten gesehen», sagte ein Mann, der mit seiner Familie im Freien campierte. Die Stromversorgung war zusammengebrochen, sodass weder Wasserversorgung noch Telekommunikation gut funktionierten.

Zerstörter Tempel in der Hauptstadt.
Zerstörter Tempel in der Hauptstadt.Bild: EPA/YONHAP
Erdbebenopfer in Kathmandu.
Erdbebenopfer in Kathmandu.Bild: Altaf Qadri/AP/KEYSTONE

Auf der Suche nach Wasser und Nahrung sollen zehntausende Menschen das schwer getroffene Kathmandu-Tal in Nepal verlassen haben. Die nepalesische Zeitung «Himalayan Times» gab ihre Zahl am Dienstag mit mehr als 72'000 an. Auf Fotos waren Lastwagen und Busse voller Menschen zu sehen.

Die Helfer finden im südasiatischen Land immer mehr Menschen unter den Trümmern. Bislang seien allein in Nepal 4347 Leichen gefunden worden, erklärte die Regierung am Dienstag. Auf chinesischer Seite stieg die Zahl der Toten auf 25; in Indien starben 72 Menschen. 

Schweizer Rettungshunde im Einsatz

Eine Rettungshunde-Einheit von REDOG, dem Schweizerischen Verein für Such- und Rettungshunde, ist am Dienstag in den frühen Morgenstunden Schweizer Zeit in Nepal eingetroffen und nimmt die Suche nach verschütteten Überlebenden auf. Die Gruppe besteht aus sechs Personen und drei Hunden, ist über Istanbul ins Katastrophengebiet von Nepal gereist und am Dienstag kurz nach Mitternacht Schweizer Zeit in Kathmandu eingetroffen. 

(sda/dpa/ots)

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