International

Kolumbien und FARC besiegeln historischen Waffenstillstand

Kolumbien und FARC besiegeln historischen Waffenstillstand

23.06.2016, 19:5424.06.2016, 08:51

Nach über 50 Jahren Bürgerkrieg haben die kolumbianische Regierung und die linke Guerillaorganisation FARC einen Waffenstillstand geschlossen. Das Abkommen wurde am Donnerstag in der kubanischen Hauptstadt Havanna unterzeichnet.

Unterhändler beider Seiten unterzeichneten im Beisein von Präsident Juan Manuel Santos und FARC-Chef Rodrigo Londono alias «Timochenko» das Abkommen.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, der Präsident des UNO-Sicherheitsrats, François Delattre sowie der Präsident der UNO-Vollversammlung, Mogens Lykketoft, nahmen an der Zeremonie teil. Auch Venezuelas Präsident Nicolas Maduro, Chiles Staatschefin Michelle Bachelet, Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto und der salvadorianische Staatschef Salvador Sanchez Ceren waren für die Vertragsunterzeichnung auf die Karibikinsel gereist.

Im Beisein von Raul Castro unterzeichnen Juan Manuel Santos, Präsident von Kolumbien und Rodrigo Londono, Chef der Farc, den Waffenstillstand.
Im Beisein von Raul Castro unterzeichnen Juan Manuel Santos, Präsident von Kolumbien und Rodrigo Londono, Chef der Farc, den Waffenstillstand.
Bild: ALEXANDRE MENEGHINI/REUTERS

In dem Abkommen verpflichten sich die Rebellen, die Waffen niederzulegen und künftig mit politischen Mitteln für ihre Ziele zu kämpfen. Im Gegenzug sollen Militär und Polizei die demobilisierten Guerilleros beschützen. Als die FARC in den 1980er Jahren mit der Union Patriotica bereits einmal die politische Bühne betrat, töteten rechte Paramilitärs Tausende ihrer Mitglieder.

Der Waffenstillstand gilt als Voraussetzung für einen Friedensvertrag, über den beide Seiten seit Ende 2012 verhandeln. Im Bürgerkrieg zwischen linken Guerillagruppen, rechten Paramilitärs und den Streitkräften wurden in dem südamerikanischen Land seit Anfang der 1960er Jahre rund 220'000 Menschen getötet.

Der Friedensvertrag könnte nun zügig unterzeichnet werden. Die Unterhändler einigten sich bereits auf eine Übergangsjustiz, Sozialprogramme sowie die politische Beteiligung der Guerilla. Präsident Santos sagte zuletzt, die Verhandlungen könnten bis zum kolumbianischen Unabhängigkeitstag am 20. Juli abgeschlossen sein. (jas/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Trump will gesamten Ostflügel des Weissen Hauses abreissen lassen
Für seinen neuen Ballsaal im Weissen Haus muss jüngsten Angaben von US-Präsident Donald Trump nach fast der gesamte Ostflügel des historischen Gebäudes weichen.
Das erklärte Trump bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Washington. Früheren Angaben Trumps zufolge sollte dieser Teil des Weissen Hauses im Zuge der Bauarbeiten lediglich modernisiert werden. Kritiker werfen ihm nun Wortbruch vor. Die Abrissarbeiten hatten bereits am Montag begonnen. Medienberichten nach soll er in den kommenden Tagen abgeschlossen sein.
Zur Story