International
Asien

Mehr Reformen in Kasachstan gefordert nach Wahlen

Mehr Reformen in Kasachstan gefordert nach Wahlen – trotz Fortschritten

20.03.2023, 13:36
Mehr «International»

Nach der Parlamentswahl in Kasachstan haben internationale Wahlbeobachter Fortschritte gelobt, aber auch Missstände kritisiert.

«Beschränkungen bei der Ausübung von fundamentalen Freiheiten bestehen weiterhin», teilte das zuständige Büro der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Montag in Astana mit, der Hauptstadt des zentralasiatischen Landes. Als Beispiel wurde die Pressefreiheit genannt.

«Weitere Änderungen des Rechtsrahmens sind nötig, um eine ausreichende Basis für die Abhaltung demokratischer Wahlen zu bieten», hiess es weiter in der Erklärung. Kasachische Beobachter machten in sozialen Netzwerken auf mutmasslichen Wahlbetrug aufmerksam. Offizielle Ergebnisse der von Präsident Kassym-Schomart Tokajew vorgezogenen Abstimmung lagen zunächst nicht vor. Mehrere Meinungsforschungsinstitute sahen die Regierungspartei Amanat mit mehr als 53 Prozent vorn.

In this photo released by Kazakhstan's President Press Office, Kazakhstan's President Kassym-Jomart Tokayev casts his ballot at a polling station in Astana, Kazakhstan, Sunday, March 19, 202 ...
Kassym-Schomart Tokajew gibt seine Stimme ab am 19. März.Bild: keystone

Das wäre für Amanat ein deutlich niedriges Ergebnis als früher – doch auch die anderen fünf Parteien, die den Umfragen zufolge ins Parlament kommen, stehen nach Einschätzung unabhängiger Experten loyal zum Präsidenten. Kritiker hatten dem 69-jährigen Tokajew schon im Vorfeld vorgeworfen, vorwiegend seine Macht festigen zu wollen, indem er mehr Parteien und Kandidaten zuliess – aber kaum echte Opposition.

Tokajew hatte die Wahl als Reaktion auf schwere Proteste vor rund einem Jahr angeordnet. Damals schlugen Demonstrationen gegen hohe Preise und soziale Ungerechtigkeit in einen Machtkampf um. Tokajew ging – auch mithilfe russischer Truppen – mit Gewalt gegen die Demonstranten vor. Mehr als 200 Menschen wurden getötet. Zehn Monate später liess sich Tokajew bei einer ebenfalls vorgezogenen Präsidentenwahl im Amt bestätigen.

(yam/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Medien: Kiewer General an kritischem Frontabschnitt abgelöst +++ Ukraine-Gipfel geplant
Die aktuellsten News zum Ukraine-Krieg im Liveticker.
Zur Story