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Müll im Himalaya: Erster blinder Mount-Everest-Bezwinger entsetzt

FILE - Garbage collected en route to Mount Everest is piled before it is sorted for recycling at a facility operated by Agni Ventures, an agency that manages recyclable waste, in Kathmandu, Nepal, Jun ...
Müll, der auf dem Weg zum Mount Everest gesammelt wurde in Kathmandu, Nepal.Bild: keystone

Erster blinder Mount-Everest-Bezwinger über Müll im Himalaya entsetzt

28.04.2025, 07:4528.04.2025, 07:45
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Der Amerikaner Erik Weihenmayer bestieg 2001 als erste blinde Person den Mount Everest – und ist heute vor allem über die Vermüllung der Himalaya-Region entsetzt. «Der Mount Everest hat ein schreckliches Umweltproblem», sagt der 56-jährige Abenteurer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei angesichts der Massen an Bergsteigern in der Region aber kein Einzelfall.

Als er vor ein paar Jahren den Ama Dablam bestieg, hätten Menschen Säcke mit Müll von der Seite des Berges geworfen, berichtet Weihenmayer. Auf seine Frage hin, warum sie das taten, bekam er die Antwort: «Das ist ein Tal, wo niemand hingeht, also ist es ok.» Dies habe ihn sehr entsetzt.

Weihenmayer erblindete als Teenager

Weihenmayer wurde mit einer Augenkrankheit geboren. Als Teenager erblindete er vollständig. Heute lebt er in Colorado. Er hat unter anderem auch den Grand Canyon mit dem Kayak durchquert und auf jedem Kontinent den höchsten Berg erklommen (Seven Summits).

Erik Weihenmayer Blinder Mount Everest Besteiger
Erik Weihenmayer hat auf jedem Kontinent den höchsten Berg erklommen.Bild: wikipedia/Conkoch

Als er damals den 8'849 Meter hohen Berg bezwang, sei es ihm nicht um den Rekord gegangen. «Der Rekord war nur ein Nebenprodukt», sagt Weihenmayer. «Der Gipfel ist nur eine Stelle des Berges. Ich habe ihn erklommen, jede Kante des Berges. Das macht mich stolz.»

Kosten für den Aufstieg steigen immer weiter

Nicht nur der Müll in der Region treibt ihn um – auch, dass die Kosten für den Aufstieg immer weiter steigen. «So wird es zu einer Art Spiel für reiche Leute», sagt Weihenmayer. Anfang des Jahres hatte die Regierung Nepals angekündigt, die Gebühren für die Genehmigung zur Mount-Everest-Besteigung für ausländische Bergsteiger um mehr als 35 Prozent zu erhöhen.

Die amtliche Gebühr von 11'000 Dollar, die derzeit für den Aufstieg am höchsten Berg der Welt in der Bergsteiger-Hauptsaison im Frühling von März bis Mai anfalle, erhöhe sich damit auf 15'000 Dollar (etwa 14'400 Euro) pro Person, hatte der Leiter der Tourismusabteilung im Tourismusministerium, Narayan Prasad Regmi, gesagt. Ab September soll dies gelten. (sda/dpa/les)

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Massenandrang am Mount Everest
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Eine Karawane auf dem Weg zum Gipfel: Am 19. Mai standen mehr als 150 Bergsteiger ganz oben auf dem Mount Everest.
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Schock unter dem Gipfel – Bergsteiger finden Leiche auf Mount Everest
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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lukioman
28.04.2025 09:12registriert Mai 2023
Wow. Ohne den ganzen Massentourismus am Himalaya und dessen Routine hätte er keine Chance alleine dorthin zu kommen oder den Berg zu besteigen. Blind oder nicht, er ist Teil des Problems.
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Peter Vogel
28.04.2025 08:15registriert Juni 2020
Seit gestern von einer längeren Reise wieder in die schöne saubere Schweiz zurückkehrend erstaunte es mich ebenfalls wieder aufs Neue, wie dreckig die meisten Länder doch sind.
Die Leute haben Null Bewusstsein was sie mit ihrem Einweg-Plastikkonsum anrichten und werfen alles einfach achtlos neben die Strasse.
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Pummelfee
28.04.2025 08:16registriert Mai 2020
Er war Teil des Problems. Keiner kann uns weismachen, dass er seinen Müll mit hinunter nahm. Das tut keiner. Mit diesen 15000 Dollar Gebühr ist das Abfallproblem nicht gelöst. Und diese Gebühr ist immer noch zu niedrig, um den Spreu vom Weizen zu trennen. Auch den achtlosen Umgang mit Menschen in Not, man läuft einfach an ihnen vorbei und lässt sie sterben, finde ich unter aller Sau! Dass diese Leute sich noch nicht mal schämen für ihr Verhalten!
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