International
Australien

Australien berät nach Sydney-Anschlag über schärfere Waffengesetze

Australien berät nach Sydney-Anschlag über schärfere Waffengesetze

15.12.2025, 07:2515.12.2025, 12:18

Als Reaktion auf den tödlichen Anschlag auf ein jüdisches Fest in Sydney will Australiens Regierung eine Verschärfung der Waffengesetze erreichen.

Die Verantwortlichen bei Polizei und Staatsanwaltschaft seien aufgefordert worden, Optionen auszuarbeiten, sagte Premierminister Anthony Albanese nach einer Dringlichkeitssitzung seines Kabinetts. Konkrete Reformen seien aber nicht beschlossen worden, berichteten australische Medien.

epa12593197 Australian Prime Minister Anthony Albanese speaks to the media during a press conference a day after a mass shooting at Bondi Beach; in Sydney, Australia, 15 December 2025. Australia is in ...
Australiens Premierminister Anthony Albanese will die Waffengesetze verschärfen.Bild: keystone

Geprüft werden sollen demnach ein Verbot von Waffen, die mit 3D-Druckern hergestellt werden können, sowie eine Beschränkung der Anzahl an Schusswaffen, die ein Bürger besitzen darf. Ausserdem sei mit den Regierungschefs der Bundesstaaten besprochen worden, den Import von Waffen einzuschränken und Waffenlizenzen nur an australische Staatsbürger zu vergeben.

«Die Lebensumstände von Menschen können sich ändern. Menschen können im Laufe der Zeit radikalisiert werden. Lizenzen sollten nicht auf Dauer erteilt werden», sagte Albanese. Der Anschlag am Sonntag sorgte in Australien für Entsetzen: Es war der schlimmste Fall von Schusswaffengewalt in dem Land seit rund 30 Jahren.

Dass Australien wie andere Länder dieses Jahr einen Staat Palästina formell anerkannt habe, habe mit dem Anschlag nichts zu tun, sagte Albanese mit Blick auf Vorwürfe aus Israel. Er sehe keinen Zusammenhang, ergänzte er in einem TV-Interview. Es solle im Land aber noch konsequenter gegen Antisemitismus vorgegangen werden.

Für die tödlichen Schüsse am beliebten Bondi Beach macht die Polizei einen 50 Jahre alten Mann sowie dessen 24-jährigen Sohn verantwortlich. Der Vater, der von der Polizei getötet wurde, war nach Angaben der Ermittler Mitglied in einem Jagdverein und hatte eine Waffenbesitzkarte. Der Sohn wurde festgenommen und liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Der Angriff wurde als antisemitischer Terroranschlag eingestuft. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
43 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Raki
15.12.2025 07:37registriert Januar 2024
Australien hat schon sehr strenge Waffengesetze. Dieser Aktivismus kaschiert das Versagen der Behörden bzw des Geheimdienstes nicht. Klassicher reflexartiger Smokescreen von Politikern um den Bürgern einen vermeintlichen Quick Win vorzugaukeln. Die Ursachen für diese schreckliche Tat liegen woanders, nicht bei den Waffen. Nächstes Mal ist es halt dann ein Lastwagen, eine Gasflasche mit Schrapnellen aus dem Baumarkt etc etc.
6823
Melden
Zum Kommentar
avatar
Alex747
15.12.2025 07:56registriert Oktober 2019
Ich würde den Aussies vor allem vorschlagen , dass sie keine Waffenlinzenzen den Antragsgeber, die mit IS in Verbindung stehen erteilen. Wie kann es sein, dass ein Vater mehrere Waffenlizenzen erhält, wenn Geheimdienst weiss, dass sein Sohn mit IS-Zelle in Sydney im Kontakt steht?
5412
Melden
Zum Kommentar
avatar
Squawk 7700
15.12.2025 07:45registriert Mai 2025
Lag wohl eher weniger an den Waffen als an der Herkunft der Attentäter. Allerdings ist es schon fraglich, weshalb der Vater diese Waffen kaufen konnte. In der Schweiz hätte er sich nie eine Waffe legal kaufen können. Das ist hierzulande nur Schweizern und angehörigen westlicher Staaten erlaubt.
5517
Melden
Zum Kommentar
43
22 Festnahmen bei antiisraelischen Protesten gegen Konzert in Amsterdam
Bei Protesten gegen einen Auftritt des israelischen Armeekantors Schai Abramson in Amsterdam sind nach Angaben der niederländischen Polizei am Sonntag 22 Menschen festgenommen worden.
Wie die Polizei mitteilte, hatten sich am Abend mehrere hundert Menschen vor dem renommierten Concertgebouw versammelt. Die Polizei habe mehrmals eingegriffen, «um die Demonstranten auf Distanz zu halten und die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten».
Zur Story