Gegen den mutmasslichen Entführer der kleinen Cleo Smith in Australien ist Anklage erhoben worden. Dem 36-Jährigen werde vorgeworfen, ein Kind unter 16 Jahren in seine Gewalt gebracht zu haben, was allgemein als «Kindesdiebstahl» bezeichnet werde, berichtete der australische Sender ABC am Donnerstag unter Berufung auf die Justiz.
Der Mann habe bei der Anklageerhebung kaum Emotionen gezeigt. Auf die Frage, ob er die Vorwürfe verstanden habe, habe er lediglich genickt. Freilassung auf Kaution habe der Verdächtige nicht beantragt.
Zahlreichen Medienberichten zufolge soll er eine Obsession für Puppen haben und in seinem Haus auch viele Exemplare gesammelt haben. In sozialen Netzwerken kursierte ein Video von dem Mann, auf dem er sich selbst in einem Zimmer voller Puppen gefilmt haben soll. Cleo selbst soll mit Spielzeug beschäftigt gewesen sein, als Beamte sie in der Nacht zum Mittwoch aus einem verschlossenen Haus in dem Ort Carnarvon im Westen Australiens befreiten. Der Polizei zufolge ist die Vierjährige körperlich unversehrt. Nachbarn beschrieben den Verdächtigen gegenüber dem Portal «WAtoday» als Einzelgänger. In letzter Zeit habe er sich aber verdächtig verhalten.
Das Mädchen war am 16. Oktober von einem Campingplatz 75 Kilometer nördlich ihrer Heimatstadt Carnarvon aus dem Familienzelt verschwunden. Als die Eltern morgens aufwachten, waren sowohl ihre Tochter als auch deren Schlafsack nicht mehr da. Schnell gingen die Ermittler von einer Entführung aus. Am Mittwoch dann die erlösende Nachricht: Polizisten entdeckten Cleo wohlbehalten in einem Haus in Carnarvon. (aeg/sda/dpa)