International
Blaulicht

Kenias Polizei fährt Terroristen-Leichen auf Pickup durch die Strassen – Passanten reagieren mit Wut und Abscheu

Kenias Polizei fährt Terroristen-Leichen auf Pickup durch die Strassen – Passanten reagieren mit Wut und Abscheu

04.04.2015, 18:1104.04.2015, 18:18
Mehr «International»

Nach dem blutigen Anschlag der somalischen Shabaab-Miliz auf die Universität im kenianischen Garissa hat die Polizei die nackten Leichen der vier muslimischen Attentäter öffentlich vorgeführt.

Warten auf den Pickup: Einwohner der Universitätsstadt Garissa.
Warten auf den Pickup: Einwohner der Universitätsstadt Garissa.Bild: Ben Curtis/AP/KEYSTONE

Hunderte Einwohner sahen zu, wie die Polizei die auf dem Gesicht liegenden Leichen auf einem Pickup durch die Strassen fuhr. Einige warfen Steine auf die Leichen, andere schrien und fluchten, während das Fahrzeug vorüberfuhr. Als der Pickup nach einem halben Kilometer anhielt, versammelten sich hunderte junge Männer um den Wagen, bevor dieser umdrehte.

Der örtliche Polizeichef Benjamin Ongombe rechtfertigte die öffentliche Vorführung der Leichen. Sie habe der Identifizierung der Täter dienen sollen, sagte Ongombe. 

Es wird auch Kritik laut

Etliche Zuschauer äusserten aber ihre Abscheu über die Zurschaustellung der Leichen. «Die Körper von Verstorbenen zu bringen, ob es Terroristen sind oder nicht, und sie nackt durch die Strassen zu fahren, wird Terroristen nur anstacheln, beim nächsten Angriff mit mehr Hass zu handeln», sagte Abdi Hussein. «Es ist gegen die Menschlichkeit, nackte Leichen zur Schau zu stellen.»

Die vier Attentäter der somalischen Shabaab-Miliz hatten am Donnerstagmorgen den Campus der Universität in Garissa gestürmt, dutzende Studenten getötet und zahlreiche weitere als Geiseln genommen. Mit dem Massaker wollte die Shabaab-Miliz den Abzug der kenianischen Truppen aus Somalia erzwingen. (tat/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Vielversprechendes Mittel zur HIV-Prävention in den USA zugelassen

    Ein vielversprechendes Medikament im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids ist in den USA zugelassen worden. Am Mittwoch (Ortszeit) genehmigte die US-Arnzeimittelbehörde FDA das Mittel Lenacapavir des Pharmaunternehmens Gilead, das laut klinischen Studien zu 99,9 Prozent vor einer HIV-Infektion schützt.

    Zur Story