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In den Umfragen schlägt Brasiliens Ex-Präsident Lula Bolsonaro deutlich

In den Umfragen schlägt Brasiliens Ex-Präsident Lula Bolsonaro deutlich

16.09.2022, 08:2916.09.2022, 12:59
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Brazil's former President Luiz Inacio Lula da Silva, who is running for reelection, speaks during a campaign rally in Taboao da Serra, on the outskirts of Sao Paulo, Brazil, Saturday, Sept. 10, 2 ...
Gute Prognosen: Lula da Silva.Bild: keystone

Der frühere brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva steuert einer neuen Umfrage zufolge auf eine weitere Amtszeit im grössten Land Lateinamerikas zu. Bei der ersten Wahlrunde am 2. Oktober darf Lula nach jetzigem Stand auf rund 45 Prozent der Stimmen hoffen, wie am Donnerstag aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha hervorging. Amtsinhaber Jair Bolsonaro würde demnach etwa 33 Prozent der Stimmen erhalten. Auf dem dritten Platz folgte der sozialdemokratische Politiker Ciro Gomes mit 8 Prozent der Wählerstimmen.

Damit deutet alles auf eine Stichwahl zwischen der linken Ikone Lula und dem nicht weniger umstrittenen rechtspopulistischen Scharfmacher Bolsonaro hin. Laut der Datafolha-Umfrage würde Lula in der zweiten Runde Ende Oktober nach jetzigem Stand rund 54 Prozent der Stimmen holen und die Wahl damit gewinnen. Bolsonaro käme demnach auf 38 Prozent im zweiten Wahlgang.

epaselect epa10187173 Brazilian President Jair Bolsonaro participates in an event to celebrate the 64th birthday of evangelical pastor Silas Malafaia, in Rio de Janeiro, Brazil, 15 September 2022. EPA ...
Bolsonaro.Bild: keystone

Lula regierte Brasilien von 2003 bis 2010. Mit Sozialprogrammen holte er Millionen Menschen aus der bittersten Armut. Auch wirtschaftlich boomte Brasilien während seiner Amtszeit. Allerdings blühte während seiner Präsidentschaft auch die Korruption in der grössten Volkswirtschaft der Region. 2018 wurde Lula wegen Korruption und Geldwäsche zu einer langen Haftstrafe verurteilt.

Im vergangenen Jahr hob ein Richter am Obersten Gerichtshof das Urteil auf – und Lula erhielt seine politischen Rechte zurück. Bolsonaro wiederum hat bereits angedeutet, dass er eine Wahlniederlage womöglich nicht akzeptieren würde. (aeg/sda/dpa)

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Erst Präsident, dann im Knast
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Erst Präsident, dann im Knast
Park Geun Hye (*1952), Südkorea, Präsidentin von 2013 bis 2017. Park wurde am 6. April 2018 wegen Korruption und Machtmissbrauchs zu 24 Jahren Haft verurteilt. Sie war im Dezember 2016 vom Parlament abgesetzt worden. Das Verfassungsgericht bestätigte die Amtsenthebung im März 2017.
quelle: epa/kyodonews pool / song kyung-seok / pool
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Lula will trotz Verurteilung erneut Präsident werden
Video: srf
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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Guerzo
16.09.2022 09:17registriert Februar 2016
"Bolsonaro wiederum hat bereits angedeutet, dass er eine Wahlniederlage womöglich nicht akzeptieren würde."

Kommt mir irgendwie bekannt vor.
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Marjorie
16.09.2022 09:36registriert Mai 2021
Ich hoffe sehr, dass Lula wieder an die Macht kommt, er wird die Abholzung des Regenwaldes hoffentlich wieder stoppen. Auch hoffe ich, dass er das Thema Korruption besser angeht.
Er wäre mMn die bessere Wahl für Brasilien und die Welt.
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Magnum
16.09.2022 09:45registriert Februar 2015
«Bolsonaro wiederum hat bereits angedeutet, dass er eine Wahlniederlage womöglich nicht akzeptieren würde.»

Das allein disqualifiziert diesen Proleten für ein Amt in einem demokratischen Staat. Diese Aussage ist brandgefährlich und könnte uns eine Wiederholung der empörenden Ereignisse in den USA vom 6. Januar bescheren. Denn Auch Bolsonaro hat viele bewaffnete Rechtsextremisten unter seinen Anhängern.
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