International
Brasilien

Plagiatsvorwurf gegen Enten-Protest in Brasilien

Anti-Rousseff-Kundgebung in Sao Paulo mit Plastikente.
Anti-Rousseff-Kundgebung in Sao Paulo mit Plastikente.
Bild: PAULO WHITAKER/REUTERS

Protest mit Plastikenten in Brasilien: Holländischer Künstler spricht von Plagiat

31.03.2016, 11:2731.03.2016, 16:38
Mehr «International»

Eine zwölf Meter hohe, aufblasbare Plastikente ist zum Symbol des Protests gegen die unbeliebte brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff geworden. Seit dem letzten Oktober wurde sie an verschiedenen Orten aufgestellt, unter anderem an der Copacabana in Rio de Janeiro. Am Dienstag «erschien» sie mit hunderten kleinen Artgenossen vor dem Parlament in der Hauptstadt Brasilia.

Protest mit Plastikenten

1 / 10
Protest mit Plastikenten
Eine Unternehmergruppe protestierte am 29. März in Brasilia mit aufblasbaren Gummienten gegen die umstrittene brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff.
quelle: x80002 / stringer
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Die Kampagne wurde von einer Unternehmervereinigung lanciert mit dem Slogan «Wir wollen nicht mehr für die Ente bezahlen». Eine brasilianische Redensart, die sinngemäss bedeutet, man wolle nicht länger die Fehler anderer ausbaden. Gemeint ist die Politik der Staatschefin, der «wirtschaftliche Quacksalberei» vorgeworfen wird. Seit Monaten wird auf Kundgebungen die Absetzung Rousseffs gefordert.

Copyright verletzt?

Nun aber hat sich der holländische Künstler Florentjin Hofman zu Wort gemeldet. Er wirft den Urhebern des Enten-Protests eine Verletzung seines Copyrights vor. Hofman hat sich mit gigantischen Tierfiguren einen Namen gemacht, darunter auch eine gelbe Plastikente, die seit 2007 an verschiedenen Orten gezeigt wurde. Vor drei Jahren schwamm sie im Hafen von Hongkong und in Peking. Auch in Brasilien war sie zu sehen.

Brasilien

Pikantes Detail: Die Protestente wurde laut der BBC in der gleichen Fabrik in Sao Paulo hergestellt, die damals auch die Figur des Künstlers produziert hatte. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ihr Kreuze anstelle von Augen aufgemalt wurden. Für Florentjin Hofman ist dies nicht relevant: Es handle sich um eine «illegale Verwendung» seines Designs und deshalb um ein Plagiat.

Rechtliche Schritte kündigte der Künstler gegenüber der BBC (noch) nicht an. Ein Sprecher der Unternehmergruppe meinte, man habe ihr versichert, es handle sich um ein Originaldesign. (pbl)

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Drohnensichtungen an US-Ostküste: Weisses Haus beschwichtigt

Die zahlreichen gemeldeten Drohnensichtungen an der US-Ostküste sind für das Weisse Haus kein Grund zur Sorge. «Wir haben derzeit keine Beweise dafür, dass die gemeldeten Drohnensichtungen eine Bedrohung der nationalen oder öffentlichen Sicherheit darstellen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, in Washington. «Wir verstehen, dass die Menschen besorgt sind. Wir verstehen, dass sie Fragen haben. Wir haben auch Fragen – und wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Antworten darauf zu bekommen.»

Zur Story