Rund 20 bewaffnete Mitglieder einer Drogenbande haben in Rio de Janeiro einen ihrer Chefs gewaltsam aus einem Spital befreit. Bei einem Schusswechsel wurde ein Patient getötet und ein Krankenpfleger verletzt.
Essa era a cama onde estava o traficante Nicolas Labre Pereira de Jesus, o Fat Family, resgatado do Souza Aguiar. pic.twitter.com/QTXWX9Seqr
— BandNews FM - 94,9 (@bandnewsfmrio) 19. Juni 2016
Wie die Polizei der brasilianischen Metropole mitteilte, drang die Gruppe in der Nacht zum Sonntag in das Spital ein, in dem Nicolas Labre Pereira de Jesus alias Fat Family behandelt wurde. Der 28-Jährige gilt laut der Website G1 als einer der Chefs einer Dealerbande aus einem Armenviertel von Rio. Er wurde seit Montag unter Polizeibewachung im staatlichen Spital Souza Aguiar behandelt.
Bei seiner Befreiung lieferte sich die Bande nach Angaben der Polizei einen Schusswechsel mit einem Militärpolizisten, der sich gerade im Spital aufhielt.
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— Sonja Peteranderl (@glocalreporting) 19. Juni 2016
Ein Wachmann sagte der Nachrichtenagentur AFP, es gebe in dem Spital keine echten Sicherheitsvorkehrungen. «Wenn sie mit 20, 30 oder 40 Mann kommen, können wir nichts machen.» Nach Angaben des Wachmannes warfen die Angreifer bei ihrer Flucht eine Handgranate. Zwei Autos wurden beschädigt.
Rio de Janeiro, wo im August die Olympischen Spiele ausgetragen werden, leidet unter einer hohen Kriminalitätsrate – und unter enormen Finanzproblemen. Am Freitag erklärte der Bundesstaat Rio einen finanziellen Notstand. Mit der Massnahme sollen Finanzmittel für das Weltereignis freigesetzt werden. (kad/sda/afp)