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Beinahe-Crash über Sibirien

epa05926295 (FILE) - A view of Air China aircraft sitting on the tarmac at Capital Airport in Beijing, China, 06 July 2003 (reissued 25 April 2017). According to media reports on 25 April 2017, Air Ch ...
Der Airbus A 350 der Fluggesellschaft Air China und eine Frachtmaschine der Gesellschaft SF flogen über Russland in einem Abstand von lediglich 90 bis 120 Metern aneinander vorbei.Bild: EPA/EPA

Beinahe-Crash über Sibirien: Nur 90 Meter Abstand zwischen Flugzeugen

Auf dem Weg nach Italien ist eine chinesische Passagiermaschine nach Zeitungsberichten beinahe mit einem anderen Flugzeug aus China zusammengestossen.
16.07.2025, 10:4416.07.2025, 10:44
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Der Airbus A 350 der Fluggesellschaft Air China und eine Frachtmaschine der Gesellschaft SF flogen über Russland in einem Abstand von lediglich 90 bis 120 Metern aneinander vorbei, wie die «South China Morning Post» und «La Repubblica» berichteten.

Der Beinahe-Crash soll sich am 6. Juli in einer Höhe von 36'000 Fuss (etwa elf Kilometer) über einer verlassenen Region in Sibirien zugetragen haben. Die Air-China-Maschine mit der Flugnummer CA967 war auf dem Weg von Shanghai nach Mailand. An Bord waren «La Repubblica» zufolge zahlreiche Italiener und andere Europäer. Die Frachtmaschine, eine Boeing 767, befand sich auf dem Flug aus Ungarn Hauptstadt Budapest in die chinesische Millionenmetropole Ezhou.

Chinesische Behörden ermitteln

Nach Informationen der «South China Morning Post» wird von den chinesischen Behörden nun untersucht, warum die Passagiermaschine aus einer Höhe von 34'100 Fuss nach oben stieg. Dabei gehe es auch darum, ob es ans Cockpit eine entsprechende Aufforderung der russischen Luftverkehrskontrolle gegeben habe. Von den russischen Behörden soll dann die Aufforderung zu einem sofortigen Ausweichmanöver gekommen sein, als die Gefahr erkannt wurde.

Die chinesische Zeitung berichtet unter Berufung auf eine Audiodatei, dass es möglicherweise Verständigungsprobleme zwischen dem russischen Lotsen und dem Air-China-Cockpit gegeben habe. In dem mutmasslichen Mitschnitt ist vom Boden auf Englisch die Frage zu hören:

«Steigen Sie mit Erlaubnis oder ohne Erlaubnis in die Höhe? Bestätigen Sie bitte.»

Die Antwort aus dem Cockpit lautet: «Nein, danke.» Die Zeitungen stützen sich zudem auf Daten des Flug-Tracking-Dienstes Flightradar24.

Alarm warnt normalerweise vor Zusammenstössen

Normalerweise werden Piloten auch durch einen automatischen Alarm gewarnt, wenn sich ihre Maschinen zu nahe kommen. Das System trägt den Namen TCAS (Traffic Collision Avoidance System). Der Mindestabstand, der keinesfalls unterschritten werden darf, beträgt 1000 Fuss beziehungsweise 304 Meter. (sda/dpa)

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26 Kommentare
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Hans Jürg
16.07.2025 12:54registriert Januar 2015
Das kommt davon, dass dem immer noch den russischen Luftraum benutzt. Den Russen ist ein Menschenleben nicht viel Wert. Wenns mal kracht, ist's denen egal. Die holen ja auch gerne mal ab und zu Zivilflugzeuge vom Himmel und tun danach, wie wenn nichts gewesen sei.
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