International
China

Türkei storniert Rüstungs-Deal mit China – und plant eigenes Raketenprojekt

Symbolbild: Raketenabwehrsystem «Iron Dome» in Israel.
Symbolbild: Raketenabwehrsystem «Iron Dome» in Israel.
Bild: BAZ RATNER/REUTERS

Türkei storniert Rüstungs-Deal mit China – und plant eigenes Raketenprojekt

Weil die Türkei ein eigenes nationales Raketenprojekt plant, wurde ein 3,4-Milliarden-Dollar-Deal mit China gestrichen. Die USA und die NATO kritisieren den Beschluss.
16.11.2015, 03:1216.11.2015, 06:31
Mehr «International»

Die Türkei verzichtet auf den Kauf eines 3,4 Milliarden Dollar teuren Raketensystems aus China, das innerhalb der NATO heftig umstritten war. Grund für die Stornierung ist nach Regierungsangaben, dass die Türkei ein «eigenes nationales Raketenprojekt» plant.

Waffen
AbonnierenAbonnieren

Ende 2013 hatte die Türkei das Projekt bereits verschoben. Zuvor hatte sich Ankara im Grundsatz für den Kauf eines Raketenabwehrsystems des chinesischen Unternehmens CPMIEC entschieden.

Die USA und die NATO kritisierten den Beschluss und äusserten Bedenken hinsichtlich der Kompatibilität des chinesischen Systems innerhalb der NATO. Bei der Auswahl hatte sich Ankara gegen westliche Anbieter entschieden, darunter den Hersteller des Patriot-Systems der US-Firma Raytheon.

Patriot-Einsatz storniert

Die Türkei hat mit rund 600'000 Soldaten die zweitstärkste Streitmacht der NATO nach dem US-Militär, verfügt bisher aber über keine eigene Raketenabwehr. Angesichts der Lage im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien hatte die Türkei deshalb 2012 die NATO-Partner um die Stationierung von Patriot-Raketen im Grenzgebiet gebeten.

Der deutsche Patriot-Einsatz hatte im Januar 2013 begonnen und endete im Oktober dieses Jahres. Zur Begründung wurde angeführt, dass die Bedrohung der Türkei durch Raketenangriffe aus Syrien inzwischen als gering bewertet werde. (dwi/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Messerangreifer verletzt zwei Grundschülerinnen im Elsass

Ein Angreifer hat in Frankreich zwei Grundschülerinnen mit einem Messer leicht verletzt und eine ganze Ortschaft nahe Strassburg in Schrecken versetzt. Nach dem Angriff in Souffelweyersheim wurde ein Tatverdächtiger festgenommen, wie die Polizeipräfektur in der Elsassmetropole mitteilte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist er in Polizeigewahrsam. Die beiden Schülerinnen erlitten oberflächliche Schnittverletzungen. Sie kamen in die Kinderabteilung der Universitätsklinik in Strassburg.

Zur Story