Mit einem Generalstreik haben die regierungskritischen Demonstranten in Hongkong das öffentliche Leben am Montag weitgehend lahmgelegt. Die Peking-treue Regierungschefin Carrie Lam warf der Opposition vor, sie habe die öffentliche Ordnung «untergraben». Die Polizei setzte gegen die Demonstranten an zahlreichen Stellen Tränengas ein.
Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken zeigen das Ausmass des Chaos' in der Stadt.
At least ten rounds of tear gas fired jn Tuen Mun pic.twitter.com/K8eTzXihij
— Victor Ting (@VictorTing7) August 5, 2019
Der Montag war der dritte Tag in Folge mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Die Polizei legte eine Bilanz über ihre Einsätze seit dem 9. Juni vor, nach der inzwischen mehr als tausend Mal Tränengas eingesetzt und 160 Gummigeschosse abgefeuert wurden. Zudem seien 420 Demonstranten festgenommen und 139 Polizisten verletzt worden.
Der Streik soll die «starke Unzufriedenheit der Hongkonger Bürger mit der politischen Ungerechtigkeit auszudrücken», hiess es am Sonntag in einer Mitteilung eines Aktivisten-Bündnisses, das zu der Aktion aufgerufen hatte. Mindestens 14'000 Menschen aus 20 Sektoren wollten sich an dem Streik beteiligen, wie die Hongkonger Zeitung «South ChinaMorning Post» berichtete.
Ausgangspunkt der Proteste war ein Gesetzentwurf zur Auslieferung mutmasslicher Krimineller an China, inzwischen richtet sich der Unmut der Menschen gegen die Polizeigewalt bei den Protesten.
Footage is now emerging on Telegram showing the scale of the police response to assembled pro-democracy demonstrators in Tai Po. Have you ever seen so many police vehicles in all your life? #反送中 #AntiELAB pic.twitter.com/hAccIcJO1w
— Jack Hazlewood (@JackHHazlewood) August 5, 2019
Inzwischen hat auch die Regierung in Peking deutliche Drohungen an die Protestbewegung gerichtet. Für Dienstag wurde in Peking eine Pressekonferenz zweier Vertreter des Staatsrates angekündigt, die für die Beziehungen zu Hongkong und Macao zuständig sind.
(tam/sda/reu/dpa)