Ihr Name klingt nach einem Versprechen: «Blue Water Bridge». Doch zurzeit bietet die «Blue Water Bridge» keine Aussicht auf blaues Wasser, sondern auf eine Blechlawine. Denn sie wird von Dutzenden Truckern und Autofahrern und deren Vehikeln blockiert.
Die «Blue Water Bridge» verbindet die Ortschaft Port Huron im US-Bundesstaat Michigan mit der kanadischen Ortschaft Sarnia. Blockiert wird sie von kanadischen Corona-Massnahmengegnern. Diese begründen ihr Handeln «Bloomberg» gegenüber damit, dass sie die Nase voll davon hätten, dass die Regierung wegen Covid immer mehr Vorschriften und Regeln erlasse. Sie seien gegen das Covid-Programm und Premierminister Justin Trudeau.
Ihren Ursprung haben die Trucker-Proteste in der kanadischen Provinz Alberta – mittlerweile hat diese Form der Corona-Demonstration das ganze Land erfasst und inspiriert auch Massnahmen-Gegner und Faschisten weltweit. Und so sind auch die Demonstrierenden, die zurzeit die «Blue Water Bridge» blockieren, häufig keine Trucker, sondern arbeiten in anderen Branchen. «Wir sind hier, um die Trucker zu unterstützen», erklärte zum Beispiel ein 26-jähriger Bauarbeiter gegenüber «Bloomberg».
Dass die Gruppe der Trucker-Demonstranten tatsächlich nicht repräsentativ sei für die LKW-Branche, erklärte die «Ontario Trucking Association» (OTA) – einer der grössten Vertreter von kleinen, familiengeführten Spediteuren sowie grossen Frachtunternehmen Nordamerikas. Denn:
Die Massnahmengegner blockieren zurzeit nicht nur die «Blue Water Bridge», sondern auch einen weiteren Grenzübergang zwischen Kanada und den USA: Die «Ambassador Bridge» zwischen der US-Stadt Detroit und der kanadischen Stadt Windsor. Und diese Blockade könnte schwere wirtschaftliche Folgen haben, denn über die «Ambassador Bridge» wird ein Viertel des gesamten kanadisch-amerikanischen Handelsvolumen abgewickelt. Bereits sollen Regale leer bleiben, wie der Tweet einer Anwohnerin vom 10. Februar befürchten lässt:
Counted 100 trucks on the Blue Water Bridge going into Canada. Traffic was backed up 50 miles today because Ambassador bridge in Detroit is closed! Store shelves empty and factories shutting down. Saw only 10 trucks leaving Canada. Can't go to Dr, wouldn't get back home.
— TJ_FunnyOldBroad (@Red3549) February 10, 2022
Der Minister für Transport, Omar Alghabra, sagt dazu:
Entsprechend zeigte sich der kanadische Minister für Katastrophenschutz, Bill Blair, auf einer Pressekonferenz in Ottawa ungehalten. Er enerviert sich gegenüber «CBC», dass derzeit Waren im Wert von Hunderten von Millionen Dollar zurückgehalten würden, weil «ein paar Fahrzeuge auf der Hauptstrasse kampieren».
Die kanadische Grenzschutzbehörde hat die «Ambassador Bridge» nun vorübergehend für den gewerblichen Verkehr gesperrt – die LKWs werden stattdessen auf die vier Stunden entfernte «Blue Water Bridge» umgeleitet – um dort wiederum von Massnahmengegnern aufgehalten zu werden.
(yam)