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Bericht: Klima-Blockade in Berlin hatte keine Auswirkung auf Velofahrerin

Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr an der Unfallstelle in Berlin-Wilmersdorf.
Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr an der Unfallstelle in Berlin-Wilmersdorf.screenshot: twitter

Bericht: Klima-Blockade in Berlin hatte keine Auswirkung auf Velofahrerin

Die «Letzte Generation» steht nach einem schwere Verkehrsunfall, der möglicherweise durch eine Klima-Demo behindert wurde, in der Kritik – doch zu Unrecht?
04.11.2022, 13:21
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Ein Artikel von
t-online

Der Stau, der aus der A100-Blockade der «Letzten Generation» in Berlin entstanden ist, hatte nach Einschätzung der behandelnden Notärztin keine Auswirkung auf die Versorgung der verstorbenen Radfahrerin. Das berichtet die «Süddeutsche Zeitung» unter Berufung auf einen internen Vermerk der Feuerwehr.

Dort stehe, dass die 44 Jahre alte Schwerverletzte durch die Notärztin ungehindert behandelt werden konnte. Und: Sie habe bereits entschieden gehabt, dass der Betonmischer nicht angehoben werden solle.

Die Frau war am Montagmorgen bei einem Unfall von einem Betonmischer eingeklemmt und schwer verletzt worden, eine Klimablockade der Aktivisten der «Letzten Generation» hatte einen zum Unfallort alarmierten Rettungswagen zwischenzeitlich aufgehalten.

Anheben hätte «wohl die medizinische Situation verschlechtert»

In dem Vermerk heisst es jedoch nun: Der Betonmischer habe sich sowieso selbstständig bewegen sollen. «Selbst wenn mit Rüstwagen oder Kran andere technische Möglichkeiten zur Verfügung gestanden hätten, war dies die richtige Vorgehensweise», zitiert die «Süddeutsche Zeitung».

Das spezielle Feuerwehrfahrzeug, welches den Laster anheben sollte, aber im Stau steckte, war offenbar dementsprechend überflüssig: Allein der Vorgang des Anhebens habe demnach «wohl länger gedauert wie auch die medizinische Situation verschlechtert». Die Notärztin habe das Bergungsfahrzeug, selbst wenn es es rechtzeitig geschafft hätte, nicht hinzugezogen, berichtet die Zeitung.

Der Vermerk sei bereits am Dienstagnachmittag an die Berliner Innensenatorin geschickt worden. Nach dem Unfall waren um die «Letzte Generation» Diskussionen entbrannt. Sie hatten monatelang beinahe täglich Strassen in der Hauptstadt blockiert.

Quellen

(dsc/t-online)

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124 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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News ohne blabla
04.11.2022 16:27registriert September 2020
Was ist denn mit all den anderen Staus die jeden Tag Rettungskräfte behindern? Die sind mit überwältigender Mehrheit auch verhinderbar. Wer hier lautschark rumschreit, sollte besser nie mehr zu nah auffahren oder das Tempolimit überschreiten (Die allerhäufigsten Stauverursacher). Und wer sich bei der Blockade Strafvervolgung herbeisehnt, sollte zuerst lieber aus der Blitzer Telegramgruppe austreten..
Hängt mir ruhig Whataboutismus an, aber bitte bleibt ehrlich eurem eigenen Verhalten gegenüber.
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Gantii
04.11.2022 18:02registriert Februar 2015
die wahre Tragödie hier ist doch, dass ein LKW eine Radfahrerin totgefahren hat. Und die Frage hierbei sollte sein, wie kann man sowas in Zukunft verhindern.
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Pafeld
04.11.2022 15:01registriert August 2014
Aha. Dann haben also nicht die Klimaschützer die Velofahrerin auf dem Gewissen, sondern einmal mehr die politischen Versäumnisse beim Erstellen sicherer Fahrradwege, an denen die Autolobby nicht ganz unschuldig ist? Treiben wir die Sau jetzt tagelang zurück durchs Dorf? Oder kann/will man das nicht vergleichen?
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