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Szenario zu russischem Angriff auf Deutschland

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Raketenwerfer im Einsatz: Nimmt Putin nach der Ukraine auch die NATO ins Visier?Bild: keystone

So stellt sich Deutschland einen Angriff von Russland vor

Wie könnte ein russischer Angriff gegen die NATO aussehen? Ein durchgesickertes Papier der deutschen Regierung spielt nun ein mögliches Szenario durch.
29.02.2024, 14:48
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Ein Artikel von
t-online

Die deutsche Regierung bereitet sich immer konkreter auf einen möglichen Angriff Russlands auf die NATO und Deutschland vor. Das berichtet die «Bild» unter Berufung auf ein 13-seitiges Papier mit dem Titel «Risikoanalyse für den Zivilschutz», das für den Bundestag bestimmt ist. Demnach wird in dem Dokument der mögliche Ablauf eines Angriffs von der Bedrohung bis zu einem Kriegsbeginn aufgezeigt.

Deutschland gerate nach dem russischen Überfall auf die Ukraine als geografisch zentrales und leistungsfähiges Land in den Fokus potenzieller Gegner, heisst es in dem Dokument. Der Angriff eines Aggressors «auf das NATO-Bündnisgebiet und die damit verbundene Bündnis- und Landesverteidigung sind deshalb plausible Szenarien», zitiert die «Bild» aus dem Papier.

Die erste Phase eines möglichen Angriffs Russlands beginne mit einer Desinformationskampagne in Medien und sozialen Netzwerken durch Russland. Ziel sei es, das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie zu untergraben und die Bevölkerung zu spalten. Cyberattacken, Sabotageakte und Angriffe auf Kraftwerke, Stromleitungen und Staudämme seien möglich, berichtet die «Bild». Für diese Phase seien Operationen im Verborgenen typisch, die nicht klar einem staatlichen Akteur zuzuordnen sind.

Erster globaler Konflikt im Weltraum möglich

Die zweite Phase könnte dem Bericht zufolge mit einem Aufmarsch russischer Truppen an der NATO-Ostgrenze beginnen. Zur Abschreckung stationiere die NATO dann eigene Truppen an die Ostgrenze, erste Bewohner der Gebiete würden flüchten. Um die Truppenbewegungen der NATO zu verzögern, könne Russland zu Spionage, Cyberangriffen, Sabotageakten und Anschlägen greifen und auch Satelliten im Weltall lahmlegen. In deutschen Ballungszentren könne es zu ersten Anschlägen auf Wasserwerke, Chemieunternehmen und Atommeiler kommen, wobei chemische Kampfstoffe freigesetzt werden würden.

In der dritten Phase komme es, so das Papier, zu punktuellen militärischen Angriffen Russlands auf NATO-Gebiete – mit konventionellen und nicht konventionellen Mitteln.

In der vierten Phase seien dann «Kampfhandlungen an Land, zur See sowie in der Luft auf deutschem Territorium» möglich. Auch im Weltall weite sich ein Krieg aus – der erste globale Konflikt im All. Das Fazit des Regierungsberichts: Dem Kreml sei fast alles zuzutrauen.

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Juliet Bravo
29.02.2024 15:18registriert November 2016
Die skizzierte erste Phase ist dabei schon seit längerem am laufen:
„Die erste Phase eines möglichen Angriffs Russlands beginne mit einer Desinformationskampagne in Medien und sozialen Netzwerken durch Russland. Ziel sei es, das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie zu untergraben und die Bevölkerung zu spalten.“
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H. Fröhlich
29.02.2024 15:06registriert März 2019
Nicht zu unterschätzen könnten destabilisierende Massnahmen von Gruppierung die Putin-freundlich oder bis dann, -gesteuert, sind wie z.B. AFD / Wagenknecht / usw.
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7immi
29.02.2024 15:50registriert April 2014
Die Geschichte läuft seit 2014. Nur pennt Europa seither, rüstete gar weiter ab. Absolut unverständlich. Erstaunlich ruhig wurde es in den letzten zwei Jahren auch um Armeegegner, weshalb wohl? Putin (und sein Nachfolger) verstehen nur die Abschreckung durch Rüstung. Das muss die Welt seit 1990 gelernt haben, wir haben die anderen Möglichkeiten wie Integration ins westliche Wirtschaftssystem versucht - und sind gescheitert.
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