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Arzt in Deutschland soll zehn Patienten getötet haben

Arzt in Deutschland soll zehn Patienten getötet haben

11.02.2025, 17:1711.02.2025, 17:17
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Der Fall nimmt immer grössere Dimensionen an: Ein bereits inhaftierter Berliner Palliativmediziner soll mindestens zehn Menschen getötet haben. Davon geht die Berliner Staatsanwaltschaft inzwischen aus, wie Sprecher Michael Petzold mitteilte. Als Motiv sieht diese «Mordlust».

Ursprünglich war die Staatsanwaltschaft von vier Opfern ausgegangen, dann von acht – nun sind es zehn. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft ist der 40-Jährige auch für den Tod von zwei schwer kranken Frauen im Alter von 25 und 57 Jahren verantwortlich.

Zwei weiteren Frauen «tödliches Gemisch» verabreicht

Der Palliativarzt soll ihnen im September 2021 beziehungsweise Juni 2024 «ohne medizinische Indikation ein tödliches Gemisch verschiedener Medikamente» verabreicht haben, um sie zu töten.

Zuvor hatte die eigens für den Fall eingerichtete Ermittlungsgruppe des Morddezernats im Berliner Landeskriminalamt (LKA) weitere Unterlagen von Patienten des Arztes ausgewertet. Zudem wurden weitere Leichen ausgegraben und von der Gerichtsmedizin untersucht. Der Beschuldigte äussert sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft bislang nicht zu den Vorwürfen.

Ermittler bitten um Hinweise auf mögliche Fälle

Die Zahl der Verdachtsfälle könnte sich weiter erhöhen. Die Ermittlungsgruppe prüft weiterhin Unterlagen. Dabei spielen auch Hinweise von anderen – etwa Pflegediensten – eine Rolle. Staatsanwaltschaft und Polizei rufen auch dazu auf, Hinweise zu geben.

Arzt seit Sommer im Gefängnis

Der Mediziner sitzt seit Anfang August in Untersuchungshaft. Zunächst ging es um vier Fälle im Zeitraum von 11. Juni und 24. Juli 2024. Der 40-Jährige stand im Verdacht, in dieser Zeit vier Patientinnen im Alter zwischen 72 und 94 Jahren in deren Wohnungen getötet zu haben.

Weitere Untersuchungen ergaben, dass der Arzt auch für den Tod von zwei Frauen im Alter von 61 und 70 Jahren sowie von zwei 70 und 83 Jahre alten Männern verantwortlich sein soll. Auch ihnen soll er jeweils ein «Gemisch verschiedener Medikamente» verabreicht haben.

Brände bei Patienten lösen Ermittlungen aus

Der Mediziner soll die Taten im Rahmen seiner Tätigkeit für einen Pflegedienst begangen haben. Palliativärzte begleiten schwerstkranke Menschen, um deren Schmerzen zu lindern. Die betroffenen Patienten befanden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft zum Tatzeitpunkt nicht in einer akuten Sterbephase.

Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch die Brände, die der Mediziner gelegt haben soll, um die Tötung der Patienten zu verdecken. (rbu/sda/dpa)

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