International
Deutschland

Drei weitere Verdächtige in Gewahrsam nach Kölner Terroralarm

Drei weitere Verdächtige in Gewahrsam nach Kölner Terroralarm

31.12.2023, 17:3731.12.2023, 21:02
Mehr «International»
epa11042854 Police officers guard at the Cathedral in Cologne, Germany, 24 December 2023. According to the police, security measures at Cologne Cathedral were increased due to indications of a possibl ...
Polizisten patrouillieren am Kölner Dom, 24.12.2023.Bild: keystone

Nach dem Terroralarm für den Kölner Dom sind am Sonntag drei weitere Verdächtige festgesetzt worden. Die Zugriffe seien in Duisburg, Herne und in Nörvenich im Kreis Düren erfolgt. Dort seien auch Wohnungen durchsucht worden. Der Anschlag habe mit einem Auto verübt werden sollen, sagte der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend. Es habe sich herausgestellt, dass der schon an Heiligabend in Gewahrsam genommene Tadschike Teil eines grösseren Netzwerkes sei, das sich auch auf andere Bundesländer und andere europäische Staaten erstrecke.

Die Polizei hatte kurz vor Weihnachten Hinweise auf einen möglichen islamistischen Anschlagsplan auf den Kölner Dom erhalten, der sich auf Silvester bezog. Der 30-jährige Tadschike war daraufhin an Heiligabend in Wesel «zur Gefahrenabwehr» in Gewahrsam genommen worden als Spezialeinheiten eine Wohnung durchsuchten. Er wird verdächtigt, die Kathedrale ausgespäht zu haben.

Mit Blick auf die neuesten Ingewahrsamnahmen sprach Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) von einem «Erfolg». Islamistische Extremisten seien derzeit aktiver als sonst. «Die Polizei bemüht sich immer, ein paar Schritte voraus zu sein.» Die etwa 1000 Polizisten, die an Silvester rund um den Dom im Einsatz seien, täten alles, um die Sicherheit der Feiernden zu gewährleisten. Einsatzleiter Frank Wissbaum sagte, auch die Tiefgarage unter dem Dom sei durchsucht worden - es sei aber nichts gefunden worden. Dabei seien Sprengstoffspürhunde im Einsatz gewesen. Seit dem frühen Morgen werde auch die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage kontrolliert.

30.10.2023, Nordrhein-Westfalen, D�sseldorf: Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, kommt zum Kongress zur Bek�mpfung der Clankriminalit�t im Innenministerium. Im Fokus des Kongres ...
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert ReulBild: keystone

Reul sagte der Deutschen Presse-Agentur, es verwundere nicht, dass ein so herausragendes christliches Bauwerk wie der Kölner Dom in den Fokus islamistischer Terroristen gerate. «Das hat keinen überrascht.» Es gebe immer eine abstrakte Anschlagsgefahr. «Islamistischer Terror ist nach wie vor auf deutschen Strassen als Gefahr vorhanden», sagte Reul. «Das haben wir oft verdrängt. Und immer, wenn so ein punktuelles Ereignis ist, sind wir wieder alle sehr elektrisiert.» Es wäre aber falsch, dann in Panik zu geraten, so Reul. «Ich sage: Feiert! Benehmt euch! Passt auf - und geniesst den Übergang ins neue Jahr!»

Die gut besuchte Silvester-Messe im Dom zelebrierte Kardinal Rainer Maria Woelki am Sonntagabend unter massivem Polizeischutz. «Ich danke unseren Sicherheitskräften, die schon in den Tagen vor Weihnachten damit begonnen haben, diese Kathedrale zu schützen und auch uns zu schützen, damit wir Gottesdienst feiern können und das Grundrecht der freien Religionsausübung auch in unserem Land weiter gewährleistet bleibt», sagte Woelki zu Beginn der Messe. Die Gottesdienstteilnehmer mussten zunächst durch eine Sicherheitsschleuse in Zelten, die vor dem Hauptportal aufgestellt waren.

Für die Silvesternacht hatte die Polizei für Dom und Umgebung am Freitag strenge Schutzmassnahmen angekündigt - darunter den Einsatz von Polizistinnen und Polizisten mit Maschinenpistolen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren zuvor bereits für die Weihnachtsfeierlichkeiten erhöht worden. Für Touristen war der Dom erst einmal geschlossen, nur Gottesdienste fanden statt.

Neben dem Hinweis auf den möglichen Anschlagsplan in Köln hatten die Sicherheitsbehörden vor Weihnachten ausserdem einen Hinweis auf einen möglichen geplanten Anschlag auf eine Kirche in Wien erhalten. Auch in Wien erhöhte die Polizei zu Weihnachten die Sicherheitsmassnahmen. Der österreichische Verfassungsschutz nahm am 23. Dezember vier Menschen fest. Für zwei Männer und eine Frau wurde in den Weihnachtstagen Untersuchungshaft angeordnet. Gegen sie wird wegen Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt, hiess es vor einigen Tagen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
derEchteElch
31.12.2023 20:31registriert Juni 2017
Und genau aus dem Grund ist Merkels Willkommenskultur völlig gescheitert. Es braucht starke und sichere Aussengrenzen. Leute, die nicht hierhin gehören und kein Bleiberecht haben, müssen konsequent ausgeschafft werden.

Jetzt mögen einige denken, dass immer das gleiche Thema bewirtschaftet wird, doch am Schluss hängt unsere Sicherheit davon ab und es hängt alles zusammen.
398
Melden
Zum Kommentar
avatar
FP
31.12.2023 19:27registriert Mai 2022
Ein Grund mehr alles hoch zu fahren in ganz Europa, inklusive Schweiz es ist nur noch eine Frage der Zeit,bis sie eine Lücke finden für ihren Terror Akt. Es ist höchste Zeit für die Wachsamkeit, der Christlichen Welt.
4110
Melden
Zum Kommentar
4
Bürgermeisterkandidat von Florenz will Massentourismus bekämpfen

Eike Schmidt, Kandidat der Mitte-Rechts-Koalition für die Bürgermeisterwahlen in Florenz, will den Massentourismus in Florenz bekämpfen. Bei einem Wahlsieg erhöhe er die Eintrittsgebühr für Reisebusse in Florenz, kündigte der deutsche Ex-Chef der Uffizien an.

Zur Story