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Nach tödlichen Schüssen auf Lorenz A. Polizist in Deutschland angeklagt

Nach tödlichen Schüssen auf Lorenz – Polizist in Deutschland angeklagt

05.11.2025, 10:3205.11.2025, 10:32

Nach den tödlichen Schüssen auf den 21-jährigen Lorenz in Deutschland hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen einen Polizisten erhoben. Dies teilte eine Sprecherin mit

Lorenz A.: Auf der Bühne der Demo in Oldenburg sprechen Angehörige, Freunde und Initiativen, sie fordern eine lückenlose Aufarbeitung der Tatnacht.
Auf der Bühne der Demo in Oldenburg sprechen Angehör ...
Lorenz wurde im April 2025 mehrfach angeschossen, er erlag seinen Verletzungen.Bild: ZEIT ONLINE/Timo Knorr

«Ein vorsätzliches Tötungsdelikt kann dem Angeschuldigten nach Auffassung der Staatsanwaltschaft nicht vorgeworfen werden, da er irrtümlich glaubte, sich in einer Notwehrlage zu befinden», hiess es.

Der Beamte soll den Schwarzen in der Nacht zu Ostersonntag bei einem Einsatz in der Fussgängerzone der norddeutschen Stadt Oldenburg von hinten erschossen haben. Den Ermittlungen zufolge wurde der Deutsche mindestens dreimal getroffen – in Oberkörper, Hüfte und Kopf. Er starb in einer Klinik.

Anklage wegen fahrlässiger Tötung

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ging der Polizist davon aus, er werde mit einem Messer angegriffen. Tatsächlich versprühte Lorenz Reizgas gegen den Beamten, ein mitgeführtes Messer benutzte er aber nicht. Demnach wollte der 21-Jährige fliehen, um nicht festgenommen zu werden. Zum Zeitpunkt der Schussabgabe gab es laut Staatsanwaltschaft daher keine Notwehrlage.

Der Polizist hätte erkennen können und müssen, dass das Opfer lediglich fliehen wollte, so die Staatsanwaltschaft. Daher werde der Deutsche wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Damit droht dem Polizisten eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Über die Eröffnung des Hauptverfahrens wird das Landgericht Oldenburg entscheiden.

Der gewaltsame Tod des jungen Mannes machte viele Menschen traurig und fassungslos. Nach den tödlichen Schüssen kam es landesweit zu Demonstrationen gegen Polizeigewalt. (sda/dpa)

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