Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus Sicherheitskreisen wurde der Hauptverdächtige, ein 35-jähriger Algerier, am Donnerstag im westdeutschen Attendorn (Nordrhein-Westfalen) festgenommen. Ein zweiter Algerier wurde in Berlin festgesetzt.
Weiter gesucht wird laut Polizei nach einem 31-Jährigen in Berlin und einem 26-Jährigen in Hannover (Niedersachsen). Allein in Berlin durchsuchten 450 Polizisten vier Wohnungen und zwei Betriebe. In Hannover wurde am Donnerstagmorgen ein Flüchtlingsheim durchsucht.
Bei den Ermittlungen hatte sich nach dpa-Informationen ein Bezug der Verdächtigen ins Bürgerkriegsland Syrien ergeben. Ob die Männer Kampferfahrungen haben, war unklar. Der Hauptverdächtige hielt sich demnach in einem Erstaufnahmeauflager für Flüchtlinge in Attendorn auf.
#BREAKING Suspects in IS plot 'lived in refugee shelters': German police
— AFP news agency (@AFP) 4. Februar 2016
Der Mann wird wegen Zugehörigkeit zur Terrorgruppe IS auch von den algerischen Behörden gesucht. Er soll in Syrien militärisch ausgebildet worden sein.
Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft hatte die Gruppe einen Anschlag in der deutschen Hauptstadt geplant. «Es geht um mögliche Anschlagsplanungen für Deutschland - konkret für Berlin», sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Martin Steltner, am Donnerstag. Wie weit die Pläne bereits fortgeschritten waren, war zunächst offen.
Gegen die Männer wurde bereits seit mehreren Wochen ermittelt. Die Erkenntnisse hätten sich um den Jahreswechsel herum verdichtet.
Nach den Informationen erhielt die Polizei den ersten Hinweis auf den Hauptverdächtigen im Bundesland Nordrhein-Westfalen vom Bundesamt für Verfassungsschutz (Inlandsgeheimdienst). Bei den weiteren Ermittlungen seien Kontakte des Mannes zu Salafisten in Berlin und Hannover festgestellt worden.
Das Berliner Landeskriminalamt leitete die Aktion der zeitgleichen Durchsuchungen. Sichergestellt wurden Computer, Mobiltelefone und Aufzeichnungen. (sda/dpa/afp)