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Köln: Mann entdeckt 90'000-Euro-Schatz auf Mülldeponie

Kölner Dom
Bild: shutterstokc

Köln: Mann entdeckt 90'000-Euro-Schatz auf Mülldeponie

Der Kölner Kerem Akar rettet Gemälde eines verstorbenen Künstlers vor der Vernichtung. Der Fund ist ein kleines Vermögen wert. Was mit den Bildern nun passieren soll.
13.11.2025, 16:0413.11.2025, 16:04
Philip Buchen / t-online

Vergangene Woche machte der Kölner Galerist Kerem Akar einen aussergewöhnlichen Fund: Auf einer Mülldeponie im Kölner Norden entdeckte er mehrere Gemälde des 2005 verstorbenen Künstlers Ole Fischer – Werke mit einem geschätzten Gesamtwert von rund 90'000 Euro. Zunächst hatte die «Bild»-Zeitung über den Fund berichtet.

Der 45-Jährige war zur Deponie gefahren, um selbst Müll zu entsorgen. Dort fielen ihm neben den Containern mehrere Bilder auf. «Bei den Restmüllabfällen entdeckte ich mehrere Gemälde, die ich mir natürlich, weil ich mich für die Kunst interessiere, sofort anschaute.», berichtet Akar im Gespräch mit t-online.

«Bei den Restmüllabfällen entdeckte ich mehrere Gemälde.»
Kerem Akar

Auf der Rückseite der Bilder fand er die Signatur: Ole Fischer. Da Akar den Namen bereits kannte, entschied er sich spontan, die Werke zu retten. «Ich lasse überhaupt keine Kunst, auch wenn das jetzt Sperrmüll wäre, einfach liegen – ich mag das nicht, wenn Kunst weggeworfen wird. Besonders von so einem renommierten Künstler wie Ole Fischer», sagt der Galerist.

Insgesamt nahm Akar schliesslich zehn Gemälde mit. Weitere Bilder mussten auf der Deponie zurückbleiben, da sie zu stark beschädigt waren. Eine anschliessende Recherche bestätigte die Bedeutung des Fundes: Der geschätzte Gesamtwert der geretteten Werke beläuft sich wohl auf rund 90'000 Euro.

In Auktionshäusern gehandelt

Der Expressionist Fischer, der grosse Teile seines Lebens in Köln verbracht hatte, war Ende Februar 2005 in der Domstadt verstorben. Bis zu seinem Tod arbeitete Fischer in seinem Atelier im Belgischen Viertel. Er war auf dem Kunstmarkt bekannt für seinen abstrakten Expressionismus, seine Werke werden bis heute in den Auktionshäusern gehandelt. Wer die Bilder auf der Mülldeponie entsorgte, ist weiterhin unklar.

Der Galerist Akar ist in der Kunst übrigens bestens bewandert, sein 13-jähriger Sohn Mikail zählt zu den grossen Nachwuchstalenten der Malerei.

«Ich mag das nicht, wenn Kunst weggeworfen wird.»
Kerem Akar

Landen die Bilder von der Müllkippe schliesslich in einer US-Galerie?

In dieser Woche nahm jetzt die Erbin von Fischer, die selbst mittlerweile in England lebt, Kontakt zu dem Kölner auf. Diese habe sich über die Rettung der Werke erfreut gezeigt, bedankte sich und erlaubte Akar, die Bilder zu behalten. Zusätzlich kündigte sie an, ihm einen Katalog und Zertifikate zukommen zu lassen.

Ab dem 6. Dezember werden einige der Gemälde in Akars Galerie im Rahmen einer Gruppenausstellung gezeigt. Zudem plant der Galerist, ein bis zwei Werke im kommenden Jahr auf Kunstmessen in Miami und New York zu präsentieren. Geschäftspartner aus einer New Yorker Galerie hätten bereits Interesse angemeldet.

Verwendete Quellen:

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