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Razzia im Umfeld mutmasslicher «Reichsbürger»-Terrorgruppe

23.05.2024, Hessen, Frankfurt/Main: SEK-Beamte der Polizei eskortieren den Hauptangeklagten Heinrich XIII. Prinz Reu
EK-Beamte der Polizei eskortieren den Hauptangeklagten Heinrich XIII. Prinz Reuss.Bild: keystone

Razzia im Umfeld mutmasslicher «Reichsbürger»-Terrorgruppe in Deutschland

04.06.2024, 14:1204.06.2024, 14:12
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Mit einer Razzia geht die deutsche Bundesanwaltschaft gegen mögliche Unterstützer der mutmasslichen Terrorgruppe um den «Reichsbürger»-Ideologen Heinrich XIII. Prinz Reuss vor.

Ein Grossaufgebot der Polizei durchsucht seit dem frühen Dienstagmorgen sieben Objekte und drei Grundstücke in den Bundesländern Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein, wie eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft mitteilte.

Die Massnahmen richteten sich gegen zwei Beschuldigte aus Baden-Württemberg. Ihnen werde Unterstützung einer inländischen terroristischen Vereinigung zur Last gelegt, sagte die Sprecherin weiterer.

Nach dpa-Informationen werden Wohnräume der beiden Beschuldigten in Althengstett und Bad Teinach (Baden-Württemberg) durchsucht sowie dortige Grundstücke. Die beiden Beschuldigten, ein Mann im Alter von 73 Jahren und eine 63 Jahre alte Frau, stehen im Verdacht, der «Reichsbürger»-Gruppierung um Prinz Reuss zum Jahreswechsel 2021/2022 Räumlichkeiten in Sachsen für die Durchführung von Rekrutierungsveranstaltungen zur Verfügung gestellt haben.

Mutmasslich führende Köpfe der Gruppe müssen sich derzeit vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main verantworten. Die weibliche Beschuldigte soll zudem einem von ihnen, Rüdiger v. P., im Herbst 2021 ein Auto überlassen haben.

An den Durchsuchungsmassnahmen sind mehr als 700 Beamte des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei sowie der Landespolizeien von Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein beteiligt.

Hierzu zählen laut der Bundesanwaltschaftssprecherin auch Spezialeinheiten des Bundes sowie des Landes Baden-Württemberg. Die Massnahmen in Baden-Württemberg werden durch Kräfte des Kampfmittelräumdienstes des Landes sowie in Sachsen durch Kräfte des Technischen Hilfswerks unterstützt. Auch schweres Gerät sei im Einsatz, hiess es.

«Reichsbürger» erkennen die Bundesrepublik Deutschland und ihre Institutionen nicht an. Sie behaupten, dass das Deutsche Reich (1871-1945) weiterbestehe, daher ihr Name. (sda/dpa)

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