International
Deutschland

Mann tötet 20-jährigen Kassierer, weil er keine Maske tragen wollte

Deutschland: Mann tötet 20-jährigen Kassierer, weil er sich über die Maskenpflicht ärgert

20.09.2021, 18:3521.09.2021, 12:22
Mehr «International»

Mit einem gezielten Kopfschuss wurde am Samstagabend im deutschen Idar-Oberstein ein Tankstellenkassierer getötet. Am Sonntag konnte die Polizei einen 49-Jährigen festnehmen, welcher die Tat mittlerweile gestand. Auch zum Motiv hat sich der mutmassliche Täter geäussert, wie die Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag bekannt gaben.

Gemäss Bild kam der 49-Jährige gegen 19.45 Uhr ohne Maske in die Aral-Tankstelle. Er stellte ein Sixpack Bier auf den Tresen und wollte bezahlen. Der 20-jährige Kassierer widersetzte sich dem 49-Jährigen jedoch, da dieser keine Maske trug. Er wies ihn auf die Maskenpflicht hin und verweigerte die Herausgabe des Sixpacks.

Um 21.25 kehrte der 49-Jährige zurück. Dieses Mal trug er eine Maske – allerdings absichtlich verkehrt. Wieder nahm er sich ein Sixpack, ging an den Tresen und zog die Maske vom Gesicht. Dann die unfassbare Tat: «Er schoss den Kassierer gezielt von vorne in den Kopf», so die Staatsanwaltschaft gemäss Bild.

Das Motiv

Beim Vernehmen erzählte der 49-Jährige, was ihn zur Tat bewogen hat. Er habe beim ersten Besuch die Maske vergessen, weshalb ihm der Kauf des Sixpacks verweigert wurde. Als er wieder zu Hause gewesen sei, habe er sich immer mehr über die Situation geärgert und seine Waffe genommen. Darauf sei er wieder zur Tankstelle gefahren. Wieder dort angekommen, habe er die Maske absichtlich nicht korrekt getragen, um eine Reaktion des Kassiers zu provozieren.

Nach einem kurzen Wortwechsel zückte der Mann schliesslich seinen Revolver. Er habe «ohne zu zögern» abgedrückt. Es sei ihm sofort klar gewesen, dass das Opfer nicht überlebt habe.

Die Corona-Situation habe ihn sehr belastet, sagte der Mann bei der Einvernahme. Er habe keinen anderen Ausweg gesehen «als jetzt ein Zeichen zu setzen».

Gemäss den Ermittlern wohnt der Verdächtige in Idar-Oberstein. Er sei polizeilich bisher nicht in Erscheinung getreten. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Ermittler die Tatwaffe sowie weitere Schusswaffen und Munition. Die Herkunft der Waffen muss laut Polizei noch geklärt werden. Der 49-Jährige sitzt jetzt in U-Haft. (cma)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
264 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
mille_plateaux
20.09.2021 18:51registriert Juni 2017
Herzliches Beileid den Angehörigen des ermordeten. 20 Jahre alt. Fuck.

Keinen Millimeter den SchwurblerInnen. Es wird immer deutlicher: da sind extrem gewaltbereite Menschen drunter, die sich gegenseitig radikalisieren. Nulltoleranz ist angesagt.
81847
Melden
Zum Kommentar
avatar
Phrosch
20.09.2021 18:50registriert Dezember 2015
Wie weit sind wir gekommen, wenn eine belastende Situation zur Ausrede wird, um jemanden umzubringen? 🙁
66523
Melden
Zum Kommentar
avatar
Yolo
20.09.2021 19:20registriert Mai 2015
Ein Corona-Skeptiker erschiesst kaltblütig einen unschuldigen Arbeiter, der nur seiner Pflichten und Aufgaben nachgekommen ist und nennt das „Zeichen setzen“. Die Verrohung gewisse Subjekte ist zusehends schockierend. Das ist einfach nur krank.
38917
Melden
Zum Kommentar
264
Es mangelt an Kompetenz beim Tierschutz: Idealismus alleine reicht nicht
Drei Monate nach der Abwahl der Präsidentin hat der Schweizer Tierschutz erste Reformen angeschoben. Doch Altlasten belasten den Neuanfang. Und auch Spesenbezüge von Ex-Schönheitskönigin Lolita Morena sollen unter die Lupe genommen werden.

Letzte Woche gab der Schweizer Tierschutz (STS) bekannt, dass er eine «unabhängige Reformgruppe» einsetzen werde. Pikant: Leiter der Gruppe beim nationalen Tierschutzverband ist der Basler Anwalt Jascha Schneider-Marfels, der die erfolgreiche Absetzung der früheren Präsidentin Nicole Ruch und die Wahl eines Übergangsvorstands vorbereitet hatte. Die Bieler Bankerin hatte sich statutenwidrig geweigert, den Antrag für ihre Abwahl an der Delegiertenversammlung vom Januar in Olten zu traktandieren - und Schneider-Marfels hatte als Anwalt der Tierschutz-Sektion beider Basel beim Zivilgericht eine superprovisorische Massnahme erwirkt.

Zur Story