International
Deutschland

Polizeigewalt gegen Stuttgart-21-Demonstranten war rechtswidrig

Polizeigewalt gegen Stuttgart-21-Demonstranten war rechtswidrig

18.11.2015, 11:3118.11.2015, 11:36
Die Polizei ging gegen die Proteste in Stuttgart vor.
Die Polizei ging gegen die Proteste in Stuttgart vor.
Bild: Getty Images Europe

Der überharte Einsatz deutscher Polizisten gegen Stuttgart-21-Gegner vor gut fünf Jahren mit weit mehr als 100 Verletzen war rechtswidrig. Dies stellte das Verwaltungsgericht Stuttgart am Mittwoch in einem Entscheid fest.

Beim Protest gegen die Baumrodungen im Schlossgarten am 30. September 2010 habe es sich rechtlich gesehen um eine Versammlung gehandelt. Für ein Vorgehen der Polizei gegen solche Versammlungen gibt es im Grundgesetz hohe Hürden.

Zwar dürften die Beamten natürlich einzelne Straftaten verfolgen, nicht aber die gesamte Versammlung mit Wasserwerfern, Schlagstöcken und Pfefferspray beenden. Ohnehin sei das Vorgehen überzogen gewesen, lautete die Beurteilung des Verwaltungsgerichts.

Geklagt hatten sieben Opfer von damals. Darunter ist der heute nahezu erblindete Dietrich Wagner, der am «Schwarzen Donnerstag» nach heftigen Druckstössen aus einem Wasserwerfer gegen seinen Kopf aus den Augen blutete. Mit der Entscheidung des Gerichts steigen die Chancen der Opfer von damals auf Schadenersatz. Diesen müssen sie sich aber vor dem Landgericht erstreiten.

Das Milliardenprojekt «Stuttgart 21» im Bundesland Baden-Württemberg ist eines der umstrittensten Bauprojekte Deutschlands der vergangenen Jahre. Dabei soll der Bahnhof Stuttgarts zu einem Tiefbahnhof umgebaut werden. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Donald Trumps Nichte Mary warnt vor dem US-Präsidenten
Der US-Präsident bekommt Gegenwind aus seiner eigenen Familie. Erneut hat seine Nichte sich gegen ihn gewandt und vor seiner Politik gewarnt.
Donald Trumps Nichte Mary hat vor der Politik ihres Onkels gewarnt. Sie schrieb in ihrem Newsletter «The Good in Us by Mary L. Trump», der US-Präsident befinde sich auf einer «schiefen Ebene, auf der er weiter abwärts rutschen wird». Würde er auf die Bremse treten, würde dies bedeuten, dass er auf Experten hören und Fehler einsehen müsse.
Zur Story