International
Deutschland

Roger Waters geht jetzt gegen Konzert-Absagen vor

Roger Waters performs in concert at Crypto.com Arena, Tuesday, Sept. 27, 2022, in Los Angeles. (AP Photo/Chris Pizzello)
Roger Waters
Roger Waters bei einem Konzert in Los Angeles.Bild: keystone

«Israelfeindliches Auftreten»: Pink-Floyds Roger Waters geht gegen Konzert-Absagen vor

15.03.2023, 02:4315.03.2023, 12:34
Mehr «International»

Der Musiker und Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters will gerichtlich gegen die geplante Absage seiner Konzerte in Frankfurt und München vorgehen. Ihm werden antisemitische Tendenzen unterstellt – auch dagegen wehrt er sich.

Im Februar hatten die Hessische Landesregierung und der Magistrat der Stadt Frankfurt erklärt, ein für den 28. Mai in der Frankfurter Festhalle geplantes Konzert von Roger Waters absagen zu wollen. Grund für die Entscheidung sei das «anhaltend israelfeindliche Auftreten» des Künstlers, teilte die Stadt mit. Auch in München gibt es Bemühungen, Waters' für den 21. Mai geplantes Konzert in der Olympiahalle abzusagen.

Das Management des Künstlers teilte am Dienstag mit, dass Waters überzeugt sei, «dass dieser eklatante Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen, ernsthafte und weitreichende Folgen für Künstler und Aktivisten in der ganzen Welt haben könnte, wenn er nicht angefochten wird.»

Die Absage der Konzerte sei «verfassungswidrig» und «ungerechtfertigt», erklärte das Management weiter. Sie beruhten «auf der falschen Anschuldigung, Roger Waters sei antisemitisch, was er nicht ist».

Der Musiker habe «seine Anwälte angewiesen, sofort alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese ungerechtfertigte Entscheidung aufzuheben und sicherzustellen, dass sein grundlegendes Menschenrecht auf Meinungsfreiheit geschützt wird», hiess es in einer Erklärung des Managements.

Nach Einschätzung des Wiesenthal-Zentrums, das jährlich eine Liste der schlimmsten antisemitischen Vorfälle veröffentlicht, ist Waters «einer der reichweitenstärksten Antisemiten der Welt». 2018 wurde Waters vom Wiesenthal-Zentrum sogar als einer der zehn schlimmsten «antisemitischen Vorfälle» des Jahres aufgeführt. Die Kritik auch hier: Waters gleite mit seiner harschen Kritik an Israels Regierung in Antisemitismus ab.

Das sind die Vorwürfe an Roger Waters:

(sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
73 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Unicron
15.03.2023 05:07registriert November 2016
So sehr ich Pink Floyd liebe, Roger Waters ist schon nicht ganz dicht. Er hat sich in der Vergangenheit auch Pro-Russisch geäussert.
12733
Melden
Zum Kommentar
avatar
ELMatador
15.03.2023 07:38registriert Februar 2020
Ich finde ganz klar, dass Kritik an Israel nicht antisemitisch ist, genauso wie Kritik an den Nationalsozialismus kein Deutschlandbashing ist. Beides hat seine Berechtigung und muss ausgesprochen werden.

Die Worte und Taten von Roger Waters beschränkten sich jedoch nicht nur auf Aussagen, die eine Unmut gegen Bibi Netanyahu und sein rechts-bürgeliches Regime kundtaten, sondern es waren unter anderem auch stereotypisch antisemitische Motive vorhanden.

Diese beide Dinge zu vermischen ist nicht ideal und verunmöglicht den eigentlich notwendigen Diskurs.
784
Melden
Zum Kommentar
avatar
Skunk42
15.03.2023 10:25registriert Februar 2022
Könntet ihr Beispiele nennen? Denn in der Vergangenheit wurde Kritik an der israelischen Regieren öfters als Antisemitismus abgetan. Und was die israelische Regierung aktuell abzieht ist zu kritisieren.
416
Melden
Zum Kommentar
73
Erste deutsche Stadt verbietet E-Trottis
Die deutsche Stadt Gelsenkirchen räumt auf: Schon am kommenden Wochenende verschwinden alle Leih-E-Scooter aus dem Stadtbild. Was bedeutet das für die Nutzerinnen und Nutzer?

Ab dem kommenden Wochenende dürfen in Gelsenkirchen keine Leih-E-Scooter mehr auf Strassen und Gehwegen fahren. Die Stadt verhängte das Verbot nach einem Streit mit den E-Scooter-Anbietern Bolt und Tier. Beide Anbieter klagten gegen das Verbot. Nun hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen entschieden: Das Verbot ist rechtens.

Zur Story