Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls hat ein Berliner Verein ein Mauerstück nach Washington gebracht – adressiert an US-Präsident Donald Trump. Bei dem 2.7 Tonnen schweren Mauerstück handelt es sich nach Angaben der Initiative Offene Gesellschaft um ein Originalstück der Mauer.
Projektname: The Wall Against Walls.
Bereits im Oktober war der «Mauerbrief» in die USA verfrachtet worden: zuerst mit dem Schwertransporter, dann mit dem Flugzeug nach New York, wie tagesspiegel.de schreibt.
Am Samstag, pünktlich zum Mauerfall vor 30 Jahren, wurde die schwere Post vor das Weisse Haus gekarrt, wo sie abgegeben werden sollte. Die Annahme sei allerdings zunächst verweigert worden, sagte Jörg Waschescio stellvertretend für den Verein der Nachrichtenagentur DPA in Washington.
«Deutschland ist wieder vereint und in Berlin erinnern uns nur vereinzelte Stücke daran, dass keine Mauer ewig hält», steht auf dem Mauerstück in Briefform an Trump gerichtet.
Auch, ja. Die Projekt-Website «The Wall against Walls» ist deshalb auch auf Spanisch verfügbar.
Die Aktion solle den Präsidenten an den Einsatz der USA für eine Welt ohne Mauern und eine offene Gesellschaft erinnern, erklärte der Verein. Sie sei ein «Statement gegen Mauern im Allgemeinen», nicht gegen eine bestimmte, sagte Waschescio. Trump allerdings treibt den Bau einer Mauer an der US-Grenze mit Mexiko voran und preist diese immer wieder als «wunderschön» und «gross» an.
Das Mauersegment ist nach Angaben der Initiative seit Oktober auf dem Weg nach Washington. Sollte das Weisse Haus das Mauerstück auch in den kommenden Tagen nicht annehmen, werde es auf eine «kleine Tour durch die Staaten gehen», sagte Waschescio. Ein Geschenk an den Präsidenten sei Eigentum des amerikanischen Volkes und man wolle sicherstellen, dass viele Menschen es sehen könnten.
(dsc/sda/dpa)