Im Handelsstreit mit China haben die USA die geplanten Sanktionen gegen den Huawei-Konzern um weitere drei Monate verschoben. Das teilte US-Handelsminister Wilbur Ross am Montag im Gespräch mit dem Nachrichtensender Fox Business mit.
Dabei geht es vor allem um die Versorgung bereits ausgelieferter Smartphones sowie den Betrieb von Mobilfunk-Netzwerken mit Huawei-Technik.
Für Nutzer von Huawei-Smartphones bedeutet der Schritt unter anderem, dass Google die mit dem Betriebssystem Android operierenden Telefone bis November weiterhin in vollem Umfang mit Updates und Apps versorgen kann. Die Verlängerung der Genehmigungen soll Betroffenen Firmen Zeit geben, nach Alternativen zu suchen.
Ross erklärte, gleichzeitig würden 46 weitere Tochterunternehmen des Huawei-Konzerns auf die Liste der Unternehmen gesetzt, mit denen US-Firmen nur unter strengen Auflagen Geschäfte machen dürften.
Huawei ist ein führender Ausrüster von Mobilfunk-Netzen unter anderem in Europa und nach Samsung der zweitgrösste Smartphone-Anbieter der Welt. Die USA hatten Huawei im Mai auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen.
Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind. Huawei wird von den USA verdächtigt, für China zu spionieren. Beweise dafür wurden bislang nicht öffentlich gemacht, Huawei weist die Vorwürfe zurück. (oli/sda/afp/dpa)