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Jetzt kommt's für Huawei knüppeldick – Konzern verliert ARM-Lizenz für Handy-Prozessoren

Der amerikanisch-chinesische Wirtschaftskrieg spitzt sich weiter zu ...
Der amerikanisch-chinesische Wirtschaftskrieg spitzt sich weiter zu ...Bild: the hacker news

Jetzt kommt's knüppeldick – Huawei verliert Lizenz für Handy-Prozessoren

US-Firmen wie Google, Microsoft und Intel haben die Zusammenarbeit mit Huawei bereits pausiert. Nun folgt der nächste Tiefschlag.
22.05.2019, 16:1823.05.2019, 07:47
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Update: Ein Sprecher von ARM hat gegenüber The Verge Stellung genommen und bestätigt, dass das Unternehmen die US-Restriktionen gegen Huawei mittragen muss:

«ARM hält sich an die neuesten Beschränkungen der US-Regierung und führt laufende Gespräche mit den zuständigen US-Regierungsbehörden, um sicherzustellen, dass wir die Vorschriften einhalten.»
quelle: theverge.com

Es sei nicht klar, ob ARM nur verhalten auf die Anordnung des US-Handelsministeriums reagiere, oder ob dem Unternehmen geraten wurde, die Geschäfte mit Huawei direkt einzustellen, schreibt The Verge.

Damit zur ursprünglichen Story:

Die Schlinge um Huawei zieht sich zu. Der britisch-japanische Chip-Designer ARM soll seine Mitarbeiter angewiesen haben, «alle aktiven und alle anstehenden Aufträge» mit Huawei und seinen Tochterfirmen zu pausieren. Dies berichtet die britische BBC. Für Huaweis Smartphone-Sparte wäre dies quasi der To­des­stoss – sofern die USA ihre Blockade aufrechterhalten.

ARM entwickelt das Chip-Design, auf dem fast alle Mobile-Prozessoren von Huawei, Apple, Samsung, Qualcomm etc. basieren. «ARM liefert mit seinen Cortex-Architekturen und diversen anderen Komponenten die Grundlagen für die Entwicklung von Prozessoren für Smartphones und andere mobile Geräte von Herstellern in aller Welt», schreibt das deutsche Techportal Winfuture.

ARM stellt also Prozessoren nicht selbst her, sondern lizenziert seine Halbleitertechnologien an Huawei, Samsung, Apple und Co. Ein Ende der Zusammenarbeit wäre für Huawei fatal.

William Xu, director, chief strategy marketing officer, chairman of the Investment Review Board of Huawei, speaks during an unveiling ceremony for a processor chip in Shenzhen, China, Monday, Jan. 7,  ...
ARM ist die Grundlage für Huaweis Smartphone-Chips wie den Kirin 980 im aktuellen Topmodell Huawei P30 Pro. Bild: AP/AP

In einem internen Schreiben habe ARM seinen Angestellten untersagt, weiter Kontakt zu Huawei zu pflegen. Bewahrheitet sich der BBC-Bericht, würde Huaweis Tochterfirma HiSilicon von den essentiellen Chip-Designs von ARM abgeschnitten.

Huawei darf offenbar seine aktuellen Prozessoren, die auf ARMs Know-how basieren, weiter nutzen und in seinen Smartphones und Tablets verbauen. Auch der im weiteren Jahresverlauf erwartete Top-Prozessor Kirin 985 soll «nicht von der US-Blockade betroffen» sein. Künftige Prozessor-Generationen müssten aber von Grund auf neu entwickelt werden. Dies dürfte Jahre dauern und Huawei weit zurückwerfen.

«Unglückliche Situation»

ARM begründet das Ende der Zusammenarbeit damit, dass die Chip-Designs des Unternehmens Technologien enthalten, die aus den USA stammen. Das US-Hauptquartier befindet sich in San Jose, im kalifornischen Silicon Valley. Geforscht und entwickelt wird laut BBC auch in Austin in Texas. Kommt hinzu: Rechtlich befindet sich der Sitz von ARM in den USA.

Im internen Schreiben an die Angestellten, das der BBC vorliegen soll, ist von einer «unglückliche Situation» die Rede. ARM selbst verliert mit Huawei einen Grosskunden.

Offiziell haben sich bislang weder ARM noch Huawei zum Bericht der BBC geäussert.

ARM wurde 1990 in Cambridge, England, gegründet. 2016 wurde die Firma vom japanischen Telekommunikations- und Medienkonzern Softbank übernommen.

Huaweis Consumer-Chef äussert sich erstmals

Richard Yu, Chef von Huaweis Consumer Business Group, hat sich am Dienstag erstmals in einem per WeChat geführten Interview mit dem US-Medium The Information (Paywall) geäussert: Yu bestätigt, dass die US-Sanktionen Huawei «eine sehr harte Zeit» bescheren würden, zumal «die US-Regierung uns nicht erlaubt, Microsoft Windows, Google Android und Intel-Produkte zu verwenden».

epa06564642 Huawei's CEO, Richard Yu, presents the new 5G chip Balong 5G01 on the sidelines of the Mobile World Congress (MWC) in Barcelona, Spain, 25 February 2018. The MWC will be held from 26  ...
Richard Yu präsentiert einen 5G-Chip von Huawei.Bild: EPA/EFE

Durch das von den USA verhängte Verbot für US-Firmen, mit Huawei Geschäfte zu tätigen, werde man faktisch dazu gezwungen, ein eigenes Betriebssystem und Ökosystem entwickeln zu müssen. Huawei plant also eine Alternative zu Android und Windows. Dass dies bitter nötig werden könnte, zeigt der Fakt, dass Microsoft Huaweis Windows-Laptops bereits aus dem Microsoft Store genommen hat.

Es sei für ihn kaum zu glauben, dass die US-Regierung für Huawei den Zugang zu Android einschränke, sagte Yu weiter. Es handle sich schliesslich um ein Produkt für Konsumenten, das in keiner Weise in Zusammenhang mit Problemen bei der Sicherheit von Telekommunikationsnetzen stehe. Es sei für ihn eine «grosse Überraschung» gewesen, dass die Amerikaner diesen Weg eingeschlagen hätten.

(oli)

China: 9 Grossprojekte der neuen Seidenstrasse

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China finanziert im Rahmen der Initiative «Neue Seidenstrasse» (Belt and Road) Grossprojekte im Transportbereich in Asien, Europa, Afrika und bald wohl auch Lateinamerika. Eine offizielle Liste aller Projekte gibt es nicht, es sind aber vor allem Häfen, Bahn- und Strassenverbindungen sowie Pipelines, die von China Geld bekommen – und dann von chinesischen Firmen gebaut werden.
quelle: epa/epa / aleksander plavevski
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113 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pümpernüssler
22.05.2019 16:40registriert Juli 2018
Ein Schelm wer denkt, dies Geschehe nicht aus Konkurrenzgründen um Huawei zu schwächen. Schon blöd wenn ein chinesischer Elektrogigant alle anderen abhängt. Die USA werden von Tag zu Tag sympathischer....
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Murky
22.05.2019 19:08registriert März 2015
Und wem bringts was? Dem Kunden schon mal gar nichts. Den Amis? Auf kurze Sicht vielleicht. Aber in 5 Jahren haben sie ein Monster an Konkurrenz geschaffen welches kaum besiegt werden kann... sälbertschuld
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DerRaucher
22.05.2019 17:05registriert Januar 2016
China soll zurück schlagen. Jede Ware die dort produziert wird einstellen. Anfangen kann man am besten mit den Apple Produkten wie dem IPhone. Diese Sache zeigt das sich der Rest der Welt nicht mehr auf amerikanische Ware und Software verlassen sollte. Auch wir Europäer sollten endlich anfangen, uns mit solcher Technik selbst zu versorgen. Auf den guten Willen der USA kann ich mittlerweile mehr als verzichten.
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